Völlig unerwartet schrillte am Sonntag in Jerusalem und Eilat Raketenalarm. Menschen hasteten in die Schutzräume, kauerten hinter Autos, die Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Doch es waren keine Geschosse, die die israelischen Städte angriffen. Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass die Systeme der Warnsirenen bei einem Cyberangriff ins Visier geraten waren.
Das Nationale Cyber-Direktorat (INCD) meint, Hacker des Teheraner Regimes könnten hinter dem Vorfall stecken. Die aktivierten Sirenen gehören nicht zum Netzwerk des Heimatfrontkommandos der Armee, sondern sind zivil. Die lokalen Behörden seien jetzt angewiesen worden, vorbeugende Maßnahmen gegen diese Bedrohung zu ergreifen.
sirenen Einwohner Jerusalems berichteten, sie hätten die Sirenen in den Stadtteilen Katamonim, Beit Hakerem und Neve Yaakov gehört. Die Sirenen hätten fast eine Stunde lang getönt und für Schrecken in der Bevölkerung gesorgt.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran verschärfen sich zusehends.
Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran verschärfen sich zusehends. Besonders, nachdem Teheran Jerusalem für die Ermordung eines hochrangigen iranischen Offiziers im vergangenen Monat und andere mysteriöse Todesfälle verantwortlich gemacht hatte.
In der vergangenen Woche hatte Israel seine Bürger in der Türkei aufgefordert, das Land sofort zu verlassen, da Bedenken bestehen, dass iranische Agenten planten, dort Israelis zu töten oder zu entführen. Angeblich hätten durch die Kooperation des israelischen und türkischen Geheimdienstes mehrere Angriffe eines Netzwerks iranischer Agenten verhindert und Verdächtige festgenommen werden können. Die Gefahr sei noch immer akut, heißt es aus Jerusalem.
aktivitäten Am Sonntag hatte Präsident Isaac Herzog dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für »seine Bemühungen, terroristische Aktivitäten auf türkischem Boden zu vereiteln«, gedankt.
Derweil sorgen sich Experten nach Berichten in israelischen Medien auch um die Sicherheit von Bürgern bei Reisen nach Ägypten, Jordanien, Bahrain und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Kanal 13 zitierte anonyme Quellen, dass »die Bedrohung in den anderen Ländern zwar nicht konkret sei, aber bald Gefahren entstehen könnten, wenn Teheran verzweifelt einen Anschlag verüben will«.