Vereinte Nationen

»Buscha!«-Rufe begleiten Netanjahu nach New York

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Ein warmes Willkommen sieht anders aus. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu befindet sich derzeit auf einer USA-Reise, um vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu sprechen. Bei seiner Ankunft am Dienstag in New York wurde er von mehreren Demonstrationen empfangen.

EXPATS Expat-Aktivisten und jüdische US-Amerikaner protestieren auch außerhalb Israels gegen die Umgestaltung des israelischen Rechtssystems, die von Netanjahus Hardliner-Regierung vorangetrieben wird.

Vor seinem Hotel in Manhattan skandierten am frühen Morgen (Ortszeit) einige Dutzend Menschen »Buscha!« (Schande), als der Ministerpräsident durch einen Seiteneingang in das Gebäude hineingeführt wurde. Später ist ein weiterer Protest vor der Unterkunft geplant, wenn Netanjahu voraussichtlich zu den Vereinten Nationen aufbrechen wird.

GEFÄNGNIS Auf eine Seitenwand des UN-Gebäudes in New York war bereits vor seiner Ankunft eine Botschaft von Aktivisten projiziert worden: »Don’t believe crime minister Netanyahu« (Glauben Sie nicht dem kriminellen Minister Netanjahu), leuchtete in schwarzen und roten Buchstaben. Einen Tag darauf prangte an einer Außenwand des berüchtigten Gefängnisses Alcatraz bei San Francisco das Konterfei Netanjahus hinter Gittern, ebenfalls als Projektion.

Am Dienstagnachmittag soll es eine größere Kundgebung am prominenten New Yorker Times Square geben, am Abend dann eine weitere vor dem Metropolitan Museum of Art, wenn der Premierminister dort an einer Veranstaltung teilnimmt. Auch für die kommenden Tage haben Aktivisten »viele Überraschungen für Netanjahu« angekündigt. Er wird sich für sechs Tage in den USA aufhalten. Die meisten Kundgebungen in New York werden von der Expat-Aktivistengruppe UnXeptable organisiert.

»Das ist Judentum, das ist Zionismus, das sind wir.«

Anführerin der Proteste, Shany Granot-Lubaton

Die New Yorker Anführerin der Proteste, Shany Granot-Lubaton, kündigte »eine erfolgreiche Woche an, in der wir der Welt zeigen, wie stark und global die israelische Protestbewegung ist und dass wir Israel, die Demokratie oder die Gleichberechtigung nicht aufgeben werden«, sagte sie. »Das ist Judentum, das ist Zionismus, das sind wir.«

VOLLVERSAMMLUNG Am Rande der Vollversammlung soll sich Netanjahu mit führenden Politikern aus aller Welt treffen. Darunter mit Bundeskanzler Olaf Scholz, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie US-Präsident Joe Biden.

Dieser Besuch ist Netanjahus erster in den USA seit der Machtübernahme seiner rechts-religiösen Koalition. Begleitet wird er auf der Reise von seiner Frau Sara, Außenminister Eli Cohen, Wirtschaftsminister Nir Barkat und Umweltschutzministerin Idit Silman.

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025

Neuanfang

Israel und Bolivien nehmen wieder diplomatische Beziehungen auf

In dem südamerikanischen Land wurde im Oktober ein neuer Präsident gewählt, der mit der linken Außenpolitik seiner Vorgänger bricht

 10.12.2025

Israel

Kibbuz Be’eri beschließt Abriss

Die Gemeinde des vom 7. Oktober besonders stark betroffenen Kibbuz hat beschlossen, zerstörten Häuser nicht wieder aufzubauen. Bis auf eines

 10.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  09.12.2025

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025