Tel Aviv

Bisheriger Militärgeheimdienstchef: Der 7. Oktober muss untersucht werden

Aharon Chaliva, der bisherige Chef des Militärgeheimdienstes Foto: copyright (c) Flash90 2024

Der bisherige Chef des israelischen Militärgeheimdienstes hat sich für das Versagen am 7. Oktober vergangenen Jahres entschuldigt. Er trage »die oberste Verantwortung für das Scheitern der Geheimdienstabteilung«, sagte Aharon Chaliva bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Schlomi Binder.

Es werde von »denen, die an der Spitze marschieren« erwartet, dass sie Verantwortung übernehmen, sagte Chaliva. In den vergangenen Monaten habe der Militärgeheimdienst gründlich untersucht, wie es zu dem blutigen Terrorangriff der Hamas mit rund 1200 Toten haben kommen können.

Dieser Prozess werde es Israel ermöglichen, sich den Herausforderungen zu stellen, die noch zu erwarten seien. Er warnte in dem Zusammenhang mit einer Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die Region.

»Unerträglicher Preis«

»Für die Sicherheit Israels, für das Volk Israel und für die kommenden Generationen sollte auch eine staatliche Untersuchungskommission eingerichtet werden«, forderte Chaliva. Ziel müsse es sein, eingehend die Gründe für den Krieg zu prüfen und sicherzustellen, »dass sich das, was uns passiert ist, nicht wiederholt«.

Sein Nachfolger Binder sagte, die Vorfälle des 7. Oktober »und der unerträgliche Preis, den wir zahlen mussten, werden mir für immer in den Knochen stecken«. Israel befinde sich in einem harten Krieg und das Hauptziel sei die Rückführung der mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Chaliva hatte bereits im April offiziell seinen Rücktritt erklärt. Auch Israels Verteidigungsminister Joav Galant und der Chef des Inlandsgeheimdienstes, Ronen Bar, hatten Verantwortung dafür eingeräumt, dass der blutige Terrorangriff der Hamas passieren konnte. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich unlängst in einem »Time«-Interview entschuldigt. dpa/ja

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert