Terror

Anschlagswelle geht weiter

Rettungskräfte am Einsatzort: Am Löwentor griff eine junge palästinensische Frau einen 36 Jahre alten Israeli an. Foto: Flash 90

Die Terrorwelle in Jerusalem und im Westjordanland reißt nicht ab. Mehrere israelische Fahrzeuge sind am Mittwochmorgen nahe Tekoa im Westjordanland mit Steinen beworfen worden, darunter das Auto einer 38-jährigen Israelin. Die palästinensischen Angreifer haben zudem versucht, die Frau aus dem Auto zu ziehen. Sie konnte fliehen, wurde dabei jedoch leicht verletzt.

Kurz danach, um 10.45 Uhr Ortszeit, kam es zu einer Messerattacke in Jerusalem. Am Löwentor griff eine junge palästinensische Frau einen 36 Jahre alten Israeli an, der dabei mittelschwer verletzt wurde. Er wurde noch an Ort und Stelle von Sanitätern wegen seiner Stichwunden im Oberkörper behandelt und anschließend in ein Krankenhaus eigenliefert. Zuvor war es ihm gelungen, Schüsse auf seine Angreiferin abzugeben, die daraufhin ebenfalls im Krankenhaus behandelt wurde.

tatort In unmittelbarer Nähe dieses Tatortes hatte am Samstag ein palästinensischer Attentäter Rabbiner Nehemia Lavie und Aharon Benita getötet und Benitas Frau sowie den zweijährigen Sohn verletzt. Zwei Tage zuvor war das israelische Ehepaar Eitam und Naama Henkin vor den Augen ihrer Kinder erschossen worden, als die Familie im Auto im Westjordanland unterwegs war.

Am Mittag dann die nächste Attacke, diesmal in der Kleinstadt Kiryat Gat: Dort griff ein Palästinenser einen israelischen Soldaten mit dem Messer an. Dabei gelang es ihm, dessen Waffe zu entwenden und damit in ein nahe gelegenes Wohngebäude zu entkommen. Dort wurde er von Polizeikräften aufgespürt und erschossen.

In einer dritten Messerattacke an diesem Mittwoch erlitt am Abend ein 25-jähriger Israeli nahe des Einkaufszentrums von Petach Tikwa Stichverletzungen im Oberkörper. Der palästinensische Angreifer wurde von Sicherheitskräften überwältigt und festgenommen. Es soll sich um einen Mann aus Hebron handeln.

Derweil gab es nicht nur im Westjordanland und in Jerusalem gewalttätige antiisraelische Aufstände. Am Dienstagabend warfen auch in Jaffa vermummte arabische Jugendliche Steine auf israelische Polizisten.

Abriss Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte am Dienstag erneut Maßnahmen gegen den palästinensischen Terror in Jerusalem und im Westjordanland an. Damit solle Terror verhindert sowie Attentäter abgeschreckt und bestraft werden. Unter anderem soll der Abriss von Häusern überführter Attentäter schneller vollstreckt werden. Unterdessen zerstörte die israelische Armee bereits zwei Häuser von Terroristen, die bei Anschlägen im Jahr 2014 für den Tod mehrerer Israelis verantwortlich waren.

Am Montagabend hatten Tausende von rechtsgerichteten Israelis vor der Residenz von Regierungschef Netanjahu in Jerusalem demonstriert. Die Demonstration, an der auch mehrere Knessetabgeordnete teilnahmen, war vom Samaria-Siedlerkomitee nach den jüngsten palästinensischen Terrorattacken organisiert worden.

Sicherheit »Wir fordern, dass die Sicherheit wiederhergestellt wird«, rief der Leiter des Komitees, Jossi Dagan, den Demonstranten zu. Seiner Meinung nach müsse man dem Terror mit Bautätigkeit begegnen. »Wir erwarten vom Premier, dass er eine neue Siedlung zwischen Itamar und Eilon Moreh baut. Dort, wo Juden getötet wurden«, so Dagan.

Die Mörder des Ehepaares Henkin seien inzwischen verhaftet worden, berichten israelische Medien. Es soll sich dabei um fünf Hamas-Mitglieder aus Nablus handeln. ja

Luxemburg

Kallas: EU-Sanktionen gegen Israel weiter auf dem Tisch

Allerdings ist die Europäische Union von einer qualifizierten Mehrheit für die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Strafmaßnahmen noch weiter entfernt als vor zwei Wochen

von Michael Thaidigsmann  20.10.2025

Gazastreifen

Hamas übergibt weiteren Leichnam

Sollte sich die Identität des Leichnams bestätigen, verblieben noch 15 Geiseln in der Gewalt der Terroristen

 20.10.2025

Wieder zu Hause

Leibspeisen und Lieblingssänger für die Ex-Geiseln

In den Krankenhäusern spielten sich in den vergangenen Tagen emotionale Szenen ab. Die befreiten Geiseln kehren langsam wieder ins Leben zurück

von Sabine Brandes  20.10.2025

Gazastreifen

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die israelische Armee bereitet sich darauf vor, die sterblichen Überreste am Montagabend zu empfangen

 20.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Israel

WIZO trauert um Ehrenpräsidentin Tova Ben-Dov

Sechs Jahrzehnte lang widmete sie sich der WIZO. Nun ist Tova Ben-Dov im Alter von 88 Jahren in Israel gestorben

 20.10.2025

Jerusalem

Benjamin Netanjahu will 2026 wieder kandidieren

Der Ministerpräsident zeigt sich auch bezüglich der nächsten Wahlen selbstbewusst

 20.10.2025

Nahost

»Wir zählen nicht mehr die Minuten«

Die Geschwister der freigelassenen Geisel Evyatar David haben sich vermutlich ein letztes Mal an die Öffentlichkeit gewandt - und ein Statement ihres Bruders verlesen

 20.10.2025

Abnehmen

Israelische Studie: Hypnose statt Magenverkleinerung funktioniert

Im Jerusalemer Hadassah Medical Center stellt sich heraus: Hypnose-Behandlungen haben denselben Effekt wie risikoreiche Operationen

 20.10.2025