Noa Argamani

»Am wichtigsten ist, dass wir lernen, zu lieben«

Noa Argamani sprach am Samstagabend per Video zu den Demonstranten am Hostage Square in Tel Aviv Foto: Copyright (c) Flash90 2024

Die kürzlich aus der Geiselhaft im Gazastreifen befreite Israelin Noa Argamani hat in einer emotionalen Video-Botschaft zur Überwindung des Hasses aufgerufen. »Ich wünsche uns allen friedlichere Tage, ruhigere Tage, an denen wir von Familie, Freunden und guten Menschen umgeben sind. Am wichtigsten ist, dass wir lernen, zu lieben und nicht zu hassen«, sagte die 26-Jährige in dem am Samstagabend bei einer Großkundgebung in Israels Küstenstadt Tel Aviv abgespielten Video. »Obwohl ich wieder zurück zu Hause bin, dürfen wir nicht die Geiseln vergessen, die immer noch von der Hamas gefangen gehalten werden«, sagte Argamani. Die islamistische Palästinenserorganisation »und wir müssen alles erdenklich Mögliche tun, um sie nach Hause zu bringen«, fügte die junge Israelin hinzu.

Argamani und drei andere Geiseln waren vor drei Wochen bei einem israelischen Militäreinsatz im umkämpften Gazastreifen befreit worden. Das Schicksal der am 7. Oktober vergangenen Jahres vom Nova-Musikfestival in Israel in das angrenzende Küstengebiet verschleppten jungen Frau hatte weltweit große Anteilnahme ausgelöst. Aufnahmen, wie sie von den Terroristen auf einem Motorrad entführt wurde und dabei verzweifelt und weinend um Hilfe rief, kursieren seit Monaten in sozialen Medien. Der ebenfalls verschleppte Freund der Studentin befindet sich noch immer in der Gewalt der Hamas. Es werden außer ihm noch rund 120 Geiseln im Gazastreifen vermutet, viele von ihnen dürften aber schon tot sein. 

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde waren bei der Befreiungsaktion für Argamani und den anderen drei Geiseln 274 Palästinenser getötet und rund 700 weitere verletzt worden. Ein Sprecher der israelischen Armee hatte dagegen von weniger als 100 Todesopfern gesprochen. Argamani bedankte sich in dem Video bei ihren Befreiern. Israelischen Medienberichten zufolge lernte die Israelin während ihrer Zeit als Geisel gut Arabisch. Sie sei dadurch eine Art »Repräsentantin« anderer weiblicher Geiseln geworden, mit denen sie vorübergehend zusammen festgehalten worden war. Seit ihrer Befreiung nach 246 Tagen in Geiselhaft sei Argamani intensiv an der Betreuung ihrer aus China stammenden krebskranken Mutter beteiligt, hieß es kürzlich in Medienberichten. dpa

Knesset

Umfrage: Netanjahu-Regierung ohne Mehrheit

Im Herbst 2026 wählen die Israelis ein neues Parlament. Laut einer Meinungsumfrage liegen die Parteien der amtierenden Koalition weit hinter der Opposition

 19.12.2025

Tel Aviv/Berlin

Israel unterzeichnet weiteren Vertrag mit Deutschland über Raketenabwehr

Es handelt sich um das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte des jüdischen Staates

 19.12.2025

Israel

Zahl der Verkehrstoten steigt

Die Statistik verzeichnet mehr Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang denn je

 19.12.2025

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025