Tel Aviv

2000 Israelis demonstrieren für Geiseldeal

Die Demonstranten versammelten sich vor dem Hauptquartier der Armee Foto: copyright (c) Flash90 2024

Rund 2000 Menschen haben vor dem israelischen Armeehauptquartier in Tel Aviv für einen Geisel-Deal und für die Beendigung des Gaza-Kriegs demonstriert. Angehörige der von Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad in den Gazastreifen verschleppten Geiseln richteten auf einer Kundgebung wütende Appelle an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, wie die »Times of Israel« berichtete. 

Die Rednerinnen und Redner warfen dem Regierungschef vor, die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas absichtlich zu verschleppen, um den Krieg im Gazastreifen weiterführen zu können. 

»Sie sagten, dass Sie entschlossen seien, jeden nach Hause zu holen, aber Sie haben vor, nur ein paar von ihnen nach Hause zu holen und die anderen mit «militärischem Druck» zu töten«, zitierte die »Times of Israel« Einav Zangauker, die Mutter der Geisel Matan Zangauker, an Netanjahu gewandt. »Aber Sie müssen wissen: (...) Wenn mein Matan in einem Leichensack zurückkommt, werde ich Ihr schlimmster Alptraum sein.« 

Auslöser des Kriegs war das Massaker palästinensischer Terroristen aus dem Küstengebiet am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel mit 1.200 Toten und rund 250 Verschleppten. Derzeit befinden sich nach israelischer Zählung noch rund 100 Geiseln in der Gewalt ihrer Entführer, von denen aber viele schon tot sein dürften. 

Seit dem Massaker kämpft Israel gegen die islamistische Hamas in Gaza, wo nach palästinensischen Angaben bisher fast 45.000 Menschen getötet wurden. Bei den Zahlen wird nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden. Die Hamas als militärische Formation gilt inzwischen als weitgehend zerschlagen. 

Lesen Sie auch

Kritiker Netanjahus werfen dem Regierungschef vor, den Krieg aus Rücksicht auf seine rechtsextremen und ultra-religiösen Koalitionspartner nicht beenden zu wollen. Diese streben eine dauerhafte Besetzung und jüdische Besiedlung des Gazastreifens an. Netanjahu sagt wiederum, die Geiseln könnten nur durch militärischen Druck befreit werden. dpa/ja

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025

Tel Aviv

Fast jeder vierte Israeli denkt über Auswanderung nach

Unter säkularen Juden ist die Zahl derer, die ein Auswandern erwägen, größer als in religiösen Gruppen und bei israelischen Arabern

 04.12.2025

Gaza

Sudthisaks letzte Reise hat begonnen

Der Leichnam des thailändischen Landarbeiters Sudthisak Rinthalak wurde am Mittwoch überführt. Nun befindet sich noch eine tote Geisel in Gaza, nämlich die von Ran Gvili

von Sabine Brandes  04.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert