Das hebräische »Mischloach Manot« und das jiddische »Schlach Mones« bedeuten wörtlich: »Senden von Portionen«. Es bezieht sich auf Lebensmittelgeschenke, die sich Juden während des Purimfestes gegenseitig schicken. Diese Mizwa soll sicherstellen, dass jeder genug zu essen hat, um das traditionelle Purimfest genießen zu können. Es wird auch als eine Gelegenheit gesehen, die Beziehungen zwischen den Menschen zu stärken.
Geschenke Der Brauch stammt aus dem biblischen Buch Esther, in dem die Purimgeschichte erzählt wird. In Megillat Esther 9,22 lesen wir: »... das sind die Tage, an denen die Juden wieder Ruhe hatten vor ihren Feinden; es ist der Monat, in dem sich ihr Kummer in Freude verwandelte und ihre Trauer in Glück. Sie sollten sie als Festtage mit Essen und Trinken begehen und sich gegenseitig beschenken, und auch den Armen sollten sie Geschenke geben«.
Zur Erfüllung der Mizwa sollte man mindestens zwei verschiedene Arten von Lebensmitteln, die ebenso viele unterschiedliche Segenssprüche erfordern, an eine Person senden. Beliebt sind Hamantaschen, frisches Obst, Nüsse, Schokolade, getrocknete Früchte, Süßigkeiten und Getränke wie Saft, Sekt oder Wein. Jede Art von Lebensmittel, das verzehrfertig ist, kann geschenkt werden. Rohes Fleisch zum Beispiel ist nicht geeignet, denn es müsste erst gekocht werden.
Mizwa Die Erfüllung der Mizwa des Schenkens von Mischloach Manot kann erst ab dem Bar- oder Batmizwa-Alter erfolgen. Allerdings sollten auch jüngere Kinder dazu ermutigt werden, sich an dieser Tradition zu beteiligen.
Neben Lebensmitteln kann man in einen Mischloach-Manot-Korb auch kleine Geschenke legen. Weil das Verkleiden zu Purim gehört, ist es sogar üblich, eine lustige Brille, einen falschen Schnurrbart, eine Maske oder einen Hut mit in den Korb zu legen – Geschenke, die die Empfänger dann tragen können. Traditionelle Purimrasseln und kleines Spielzeug sind ebenfalls geeignet, vor allem wenn Kinder die Empfänger sind. In einigen Familien bekommen die Kinder ihren eigenen Mischloach-Manot-Korb am Vorabend oder am Morgen des Festes.
lieferservice In Städten mit einer größeren jüdischen Bevölkerung kann man die Mischloach Manot in koscheren Geschäften und Bäckereien bestellen und sie an Freunde und Bekannte schicken lassen. Inzwischen gibt es auch Online-Unternehmen, die Mischloach Manot ausliefern. Doch in vielen Familien werden sie zu Hause vorbereitet. Die Hauptsache ist, dass der Empfänger sie am Purimtag erhält.
Neben dem Senden von Essen beinhaltet der weitere Teil der Mizwa von Mischloach Manot zwei Spenden für wohltätige Zwecke. Viele Juden geben daher an Purim Geld für Charity-Organisationen. Mischloach Manot können in Körben, Geschenktüten, Plastikschüsseln oder in Papp-Geschenkboxen verschickt werden. Den Kindern macht es besonderen Spaß, diese zu dekorieren. Wer möchte, legt eine Karte mit »Happy Purim« oder persönlichen Wünschen zum Fest bei.
Das Zusammenstellen der Geschenke kann man allein oder mit der Familie und Freunden tun. Besonderen Spaß macht es den Kindern, wenn sie in ihren bunten und lustigen Kostümen beim Austragen und Übergeben helfen dürfen.
Mischloach-Manot-Geschenke müssen nicht teuer oder verschwenderisch sein. Eine Tüte mit ein paar Hamantaschen und einer kleinen Flasche Traubensaft sind genauso geeignet und geschätzt wie größere Körbe.