Sigalit Landau arbeitet dort, wo andere Urlaub machen – ausgerechnet zur denkbar ungünstigsten Jahreszeit: Im Hochsommer, wenn das Thermometer am niedrigsten Ort der Welt selbst im Schatten weit über 40 Grad anzeigt, steigt die Künstlerin mit ihrem Team in das aufgeheizte Salzwasser des Toten Meeres, wo ihre Kunstwerke unter Wasser entstehen. Schuhe, Kleider, ein Cello und Kinderfahrräder hat sie bereits auf Zeit dort versenkt. Nach Tagen und Wochen im salzhaltigen Gewässer verwandeln sie sich in prachtvolle weiße und besonders schwere Kunstwerke. Die Salzkristalle, die sich an ihnen ablagern, wirken wie eine dicke, gefrorene Schneeschicht. Seit 2005 kommt Landau jeden Sommer für ihre Arbeit ans Tote Meer. Nun hat sie Bilder der Verwandlungsprozesse und der fertigen Werke in ihrem Buch Salt Years zusammengestellt, das demnächst auf Hebräisch erscheint.