Fremdenfeindlichkeit

»Wir müssen Rassisten ausgrenzen«

»Wir müssen Rassisten ausgrenzen«

Falko Götz über Fremdenfeindlichkeit im Stadion

Herr Götz, am vergangenen Wochenende gab es in den Fußballstadien die DFB-Aktion »Zeigt dem Rassismus die Rote Karte« (vgl. S.2). Wie haben Sie das erlebt?
götz: Ich glaube, daß diese Aktion in allen Stadien sehr gut angenommen wurde. Die Vorkommnisse der jüngsten Vergangenheit haben dazu geführt, daß der DFB sehr schnell reagieren mußte. Für die Vereine war es natürlich selbstverständlich, diese Aktion zu unterstützen. Gerade die Bühne Fußball-Bundesliga mit seiner ungeheuren Strahlkraft ist geeignet, wichtige Botschaften zu transportieren.

Hertha BSC Berlin hat sich bereits mehrfach an derartigen Aktionen beteiligt. Was können diese Initiativen erreichen?
götz: Wir sollten nicht müde werden, über diese Dinge zu sprechen und uns klar positionieren. Rassisten haben bei Hertha BSC keinen Platz. Das sollte immer und eindringlich dokumentiert werden. Schon vor acht Jahren haben wir den Kampf gegen Rassismus begonnen. Wir haben einen Clip mit Michael Preetz und Alphonse Tchami gedreht, Flugblätter der NPD verboten und im Stadionmagazin sowie auf der Videowand im Stadion klar Stellung bezogen. Rassisten müssen ausgegrenzt werden und haben bei Hertha BSC nichts zu suchen.

Dennoch kommen immer wieder rechtsradikale Pöbler in die Stadien. Was wollen Sie denen sagen?
götz: Eigentlich möchte ich zu solchen Menschen keinen Kontakt haben. Man muß einfach mal in unsere Mannschaft reinschauen, in der unheimlich viele Spieler aus verschiedenen Nationen miteinander spielen und harmonieren. Bei uns werden keine Unterschiede gemacht. Jeder Spieler, egal welcher Herkunft oder Hautfarbe, ist ein vollwertiges Mitglied unserer Mannschaft. Wer das nicht erkennt, ist auch kein Fan von Hertha BSC.
Erst kürzlich gab es bei einem Kreisligaspiel in Berlin antisemitische Attacken gegen TuS Makkabi. Was kann getan werden, damit sich so etwas nicht wiederholt?
götz: Ich plädiere für drastische Strafen, um Nachahmer abzuschrecken. Darüber hinaus ist es vielleicht vonnöten, Aufklärung zu betreiben. Wir müssen gemeinsam zeigen, daß Leute mit solcher Gesinnung bei uns in der Gesellschaft nicht erwünscht sind. Gerade im Sport sollten Fairneß und Respekt eine große Rolle spielen. Möglicherweise sind sogar die Trainer gefordert, ihre Spieler richtig zu erziehen.

Mit dem Trainer des Fußballbundesligisten Hertha BSC sprach Detlef David Kauschke.

Hamburg

Zehn Monate auf Bewährung nach mutmaßlich antisemitischem Angriff

Die 27-Jährige hatte ein Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft nach einer Vorlesung über antijüdische Gewalt attackiert

 28.04.2025

Fernsehen

Mit KI besser ermitteln?

Künstliche Intelligenz tut in Sekundenschnelle, wofür wir Menschen Stunden und Tage brauchen. Auch Ermittlungsarbeit bei der Polizei kann die KI. Aber will man das?

von Christiane Bosch  21.04.2025

Reaktionen

Europäische Rabbiner: Papst Franziskus engagierte sich für Frieden in der Welt

Rabbiner Pinchas Goldschmidt, der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner, würdigt das verstorbene Oberhaupt der katholischen Kirche

 21.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Indischer Ozean

Malediven will Israelis die Einreise verbieten

Es ist nicht die erste Ankündigung dieser Art: Urlauber aus Israel sollen das Urlaubsparadies nicht mehr besuchen dürfen. Das muslimische Land will damit Solidarität mit den Palästinensern zeigen.

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Spenden

Mazze als Mizwa

Mitarbeiter vom Zentralratsprojekt »Mitzvah Day« übergaben Gesäuertes an die Berliner Tafel

von Katrin Richter  10.04.2025

Jerusalem

Oberstes Gericht berät über Entlassung des Schin-Bet-Chefs

Die Entlassung von Ronen Bar löste Massenproteste in Israel aus. Ministerpräsident Netanjahu sprach von einem »Mangel an Vertrauen«

 08.04.2025

Würdigung

Steinmeier gratuliert Ex-Botschafter Primor zum 90. Geburtstag

Er wurde vielfach ausgezeichnet und für seine Verdienste geehrt. Zu seinem 90. Geburtstag würdigt Bundespräsident Steinmeier Israels früheren Botschafter Avi Primor - und nennt ihn einen Vorreiter

von Birgit Wilke  07.04.2025