Sederabend

»Wir feiern sehr traditionell«

»Vor Pessach gehe ich mindestens einen Tag lang einkaufen und stehe zwei Tage lang in der Küche, um alles vorzubereiten. Wir feiern den Sederabend immer sehr traditionell. Meine Freundin bringt den Kuchen mit, meine Schwägerin bereitet den Fisch zu. Ansonsten mache ich alles selber, da meine Kinder viel Wert darauf legen, dass alles koscher ist. Und wir lesen natürlich die Haggada. Pessach ist für mich etwas sehr, sehr Schönes.«
lala süsskind, gemeindevorsitzende

»Mit vielen Freunden und Familienmitgliedern verbringe ich den ersten Sederabend.
Die Vorbereitungen bei uns liegen in weiblicher Hand, meine Frau steht in der Küche. Aber ich übernehme das Einkaufen und mache die gehackte Leber. Unsere intellektuelle Kost besteht aus der Haggada.«
benno bleiberg, kultusdezernent

»Wir feiern in einem Kreis von zwölf Personen. Natürlich geht es in die Synagoge. Auf den Tisch kommen nur klassische Speisen und Getränke. Am Abend gehen wir die Haggada komplett durch und diskutieren lange. Wir genießen das Zusammensein – oft bis Mitternacht. Am zweiten Abend fei-
ern wir nur mit der Familie.«
michael joachim, vorsitzender der rv

»Mein Mann und ich werden im Altersheim den ersten Abend mit unseren Be-
wohnern und Rabbiner Andreas Nachama sowie Kantor Alexander Nachama feiern. Außerdem kommen noch Gäste dazu. Ich denke, wir werden um die 100 Menschen sein. Die Küche hat den Menüplan schon fertig, es gibt unter anderem einen Entenbraten, Kalbfleisch und gefüllte Birnen. Die Feier ist immer sehr schön und geht bis spät in die Nacht.«
sigrid wolff, seniorenzentrum

»Wenn ich mit meiner Familie am großen Tisch sitze, haben wir die Reinigungska-tastrophe schon überstanden. Mindestens dreimal haben wir die Wohnung gesäubert und schließlich alles Brot entsorgt. Dafür brauchen wir zwei Tage. Für den ersten Abend bereiten mein Papa und seine Lebensgefährtin alles vor, und zusammen gehen wir in die Synagoge Joachimstaler Straße. Am zweiten Abend treffe ich mich mit gleichaltrigen Freunden.«
mary brunck, jugendzentrum

Aufgeschrieben von Christine Schmitt

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