Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Johann Wadephul bei der Ankunft in Wien, wo er sich mit seinen österreichischen und israelischen Amtskollegen trifft Foto: picture alliance/dpa

Außenminister Johann Wadephul erwartet von Israel, die Palästinenser im Gazastreifen »vor dem Hungertod zu bewahren und zu versorgen«.

Vor Gesprächen mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Sa’ar und der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger in Wien sagte der CDU-Politiker: »Das ist Israels Pflicht. Die internationalen Hilfsorganisationen müssen sofort umfassenden Zugang erhalten, um die humanitäre Hilfe zu den Menschen bringen zu können.« Für dauerhaften Frieden bräuchten die Palästinenser eine Zukunft, im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem, aber ohne die Hamas, betonte Wadephul.

Für Aufsehen hatten jüngst israelische Pläne für den Bau einer »humanitären Zone« für 600.000 Menschen im Süden des Gazastreifens gesorgt. Das Auffanglager soll laut Medienberichten während der angestrebten 60-tägigen Feuerpause entstehen und von internationalen Partnern verwaltet werden. Das israelische Militär würde das Umfeld sichern.

Lesen Sie auch

Der Außenminister sagte außerdem, nie wieder dürfe ein Massaker wie das am 7. Oktober 2023 verübt werden. Hamas müsse die Waffen niederlegen und alle Geiseln freilassen. Noch immer seien deutsche Staatsbürger in Geiselhaft im Gazastreifen. »Daher werden wir weiterhin alles unternehmen, um einen Waffenstillstand mit zu vermitteln«, versprach der Wadephul. 

Kampf gegen Antisemitismus

Vor dem Treffen mit seiner österreichischen Kollegin Meinl-Reisinger betonte der deutsche Außenminister, für beide Länder gebe es auch einen klaren Auftrag, »der sich als Verantwortung aus unserer Geschichte ergibt: Der gemeinsame Kampf gegen Antisemitismus.«

Beide Gesellschaften müssten »dem Hass, der Gewalt und dem Vorurteil jeden Tag aufs Neue die Stirn bieten, damit Antisemitismus keinen Raum mehr findet«. dpa

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert

München

Friedman fordert Social-Media-Regulierung als Kinderschutz

Hass sei keine Meinung, sondern pure Gewalt, sagt der Publizist. Er plädiert für strengere Regeln

 10.10.2025

Waffenruhe

»Wir werden neu anfangen, egal, wie schwer es ist«

Im Gazastreifen feiern die Menschen die Aussicht auf ein Ende des Krieges

 09.10.2025

Perspektive

Wir lassen uns nicht brechen – Am Israel Chai! 

Ein Zwischenruf zum 7. Oktober

von Daniel Neumann  06.10.2025

Berlin

Preis für Zivilcourage für Brandenburger Bürgermeisterin

Christine Herntier wird für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus vom »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ausgezeichnet

 01.10.2025

Terror

»Das Einfühlungsvermögen für Juden ist aufgebraucht«

Die Berliner Psychologin Marina Chernivsky zieht eine bittere Bilanz nach dem 7. Oktober

von Franziska Hein  30.09.2025