Krieg und Frieden

Umkämpftes Jerusalem

Am Status Jerusalems sind die Friedensbemühungen im Nahen Osten immer wieder gescheitert. Unter dem Titel »Jerusalem – Quelle des Friedens oder Krippe des Krieges« untermauerte Gil Yaron bei seinem Vortrag diese provokante These. In einem Parforceritt durch die jüdische Geschichte und die Historie Jerusalems zeigte er die wechselnde Bedeutung dieser Stadt im Lauf der Jahrtausende auf. Eine seiner Kernaussagen: Jerusalem war bis vor wenigen Jahrzehnten in der Gedankenwelt der jüdischen Bevölkerung immer dann wichtig, wenn diese keine Möglichkeit hatte, in ihr zu leben. Die Jerusalem-Sehnsucht illustrierte Yaron an dem Vers »Möge meine Rechte verdorren, wenn ich Jerusalems nicht gedenke«, der bei jeder Hochzeit vom Bräutigam gesprochen wird.
Gil Yaron, anerkannter Nahostexperte, wurde in Haifa geboren und verbrachte seine Jugendjahre in Düsseldorf. Er studierte in Israel und in den USA. Heute arbeitet der Arzt und Journalist als Nahost-Korrespondent für deutschsprachige Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsender. Dass er seine Themen knapp und präzise auf den Punkt bringt, beweist nicht zuletzt sein bei C.H. Beck 2007 erschienenes illustriertes Sachbuch Jerusalem. Ein historisch-politischer Stadtführer.
Der Tempelberg, auf dem Abraham beinahe seinen Sohn geopfert und Mohammed sein Pferd angebunden habe, um in den Himmel emporzusteigen, ist Juden, Moslems und Christen heilig. Der wichtigste jüdische Tempel wurde hier gebaut, die Al Aksa-Moschee ebenfalls. Selbst die Zionisten hätten mit Jerusalem zunächst wenig im Sinn gehabt. Erst mit der Rückeroberung Ostjerusalems 1967 im Sechs-Tage-Krieg kam ein Bewusstseinswandel.
Zuvor, und auch das streifte der Referent, war selbst der Zugang zum benachbarten Scopusberg für Israelis schwierig gewesen. Auf ihm befindet sich die 1925 eröffnete Hebräische Universität Jerusalem, die neben dem Lehrstuhl für jüdische Geschichte von Michael Brenner an der Ludwig-Maximilians-Universität Mitveranstalter dieses Abends war. Beim anschließenden Empfang betonte Yaron, dass eben diese Nationen und Religionen übergreifende Bildungseinrichtung beweise, dass Araber und Juden gemeinsam lernen, forschen und leben können und sie zeige, dass das friedliche Zusammenleben in Jerusalem funktionieren kann. gue

Würzburg

AfD-Mann Halemba wegen Volksverhetzung vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft wirft dem bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Halemba auch Geldwäsche und Nötigung vor

von Angelika Resenhoeft, Michael Donhauser  21.08.2025

Ehrung

Ravensburger-Stiftung ehrt Bildungsstätte Anne Frank mit Preis

Es werde eine herausragende Bildungsinitiative gewürdigt, teilte die Stiftung mit

 20.08.2025

Athen

Israelische Firma übernimmt griechischen Rüstungsbauer

Griechenlands größter Hersteller von Militärfahrzeugen ist nun komplett in israelischer Hand. Die strategische Zusammenarbeit im Verteidigungssektor wird damit weiter vertieft

 20.08.2025

Jerusalem

Planungsausschuss berät über E1-Siedlung

Es geht um den Bau von rund 3400 Wohneinheiten in dem Gebiet zwischen Ost-Jerusalem und der Siedlung Ma’ale Adumim

 20.08.2025

Jerusalem

Israel entzieht Vertretern Australiens in Palästinensergebieten Visa

Australien ist eines der westlichen Länder, die im kommenden Monat einen palästinensischen Staat anerkennen wollen. Darauf und auf Einreiseverbote für israelische Politiker folgt ein Gegenschritt

 18.08.2025

Halle

Datenbank über Opfer medizinischer Forschung in NS-Zeit veröffentlicht

Tausende Menschen wurden im Nationalsozialismus zu medizinischen Untersuchungen gezwungen. Ihre Schicksale sollen nun sichtbar werden

 18.08.2025

Dresden

Tora-Rolle entsteht in aller Öffentlichkeit

Vor dem Dresdner Stadtmuseum kann demnächst jeder durch ein Schaufenster zusehen, wie eine Thora-Rolle entsteht

 14.08.2025

Berlin

Auswärtiges Amt: Israel muss Tötung von Journalisten erklären

Laut Israel der Al-Jazeera-Reporter Anas al-Scharif zugleich ein Hamas-Terrorist

 11.08.2025

Halle

Neue Datenbank zu NS-Opfern medizinischer Zwangsforschung

Privatpersonen können gezielt nach betroffenen Angehörigen suchen

 07.08.2025