Festakt

Tusch im Rathaussaal

»Das Museum ist die Vollendung einer Vision, die Charlotte Knobloch schon seit Mitte der 80er Jahre vorgetragen und kämpferisch vertreten hat und die gegen eine Unzahl von Problemen durchgesetzt werden konnte.« Mit diesen Worten würdigte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude bei der festlichen Eröffnung des Jüdischen Museums das Engagement der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde. Gleichzeitig begründete er den gewählten Ort der Veranstaltung. Der Festakt fand nämlich weder im Foyer des Museums noch im Festsaal des neuen Gemeindezentrums statt. Für die Eröffnungsfeier des unter städtischer Regie stehenden Museums war der Alte Rathaussaal gewählt worden. Diese Entscheidung habe etwas mit einer historischen Antwort zu tun, um zu zeigen, dass die Politik der Nationalsozialisten nicht aufgegangen ist. In diesem Saal nämlich hatte 1938 Joseph Goebbels zur Reichspogromnacht aufgehetzt. Hier ein jüdisches Museum zu feiern, so Ude, »ist der Triumph der Opfer über die Täter«.
Neben den lobenden Erwähnungen aller Beteiligten ging ein besonderes Kompliment Udes an die Architektin Rena Wandel-Hoefer: Es sei ein Glücksfall, dass ein Architekturbüro den Zuschlag für Gemeindezentrum, Synagoge und Museum erhalten habe, das nicht nur in Bezug auf die Architektur, sondern auch auf die Inhalte einen Dreiklang geschaffen habe.
Die frühere Kulturreferentin Lydia Hartl dankte neben Charlotte Knobloch auch noch weiteren Unterstützern und Förderern des Museumsprojektes, darunter den Familien Bach, Ribstein, Ippen und dem Museumsbeirat für ihr Engagement. Hartl erzählte, wie der Wunsch nach einem Museum entstanden ist; die Idee war bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geboren worden. 1989 hatte sie Richard Grimm dann in einer Privatinitiative umgesetzt – klein, aber international viel beachtet. 1989 hatte dieses Museum, dann schon unter städtischer Führung, in den Räumen der IKG an der Reichenbachstraße eine neue Bleibe gefunden.
Baureferentin Rosemarie Hingerl hob hervor, dass die ursprünglich vorgesehenen Baukosten für das neue Museum, die mit 14,5 Millionen Euro veranschlagt worden waren, um eine Million Euro unterschritten worden sind.
In seinem Festvortrag nahm der Historiker Dan Diner den Wandel der Stadt im internationalen Ansehen unter die Lupe. Mit dem zufälligen Geburtsort München in seinen Papieren sei die Stadt ihm immer präsent. Das Museum als »ein Ort der Verlebendigung der Geschichte« vollende zusammen mit dem neuen Gemeindezentrum und privaten Initiativen wie der Literaturhandlung und dem Stiftungslehrstuhl für jüdische Geschichte ein neues, positives Bild.
Der Gründungsdirektor Bernhard Purin betonte am Beispiel der präsentierten Judaica-Sammlung aus der Staatsbibliothek, dass »jüdische Kultur ein Teil der bayerischen Kultur« sei. Sein Dank galt auch Charlotte Knobloch. Er hoffe auf eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit mit ihr.
Eine Geste, die in die Zukunft weist, setzte im Foyer des Alten Rathauses einen wichtigen Akzent: Oberbürgermeister Christian Ude hatte eine Klasse der Elly-Heuss-Realschule stellvertretend für die Münchner Jugend zum Festakt eingeladen. Im Anschluss daran sprach er mit den Schülern über jüdische Geschichte und Gegenwart. Miryam Gümbel

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025

Berlin

Frei informiert die Fraktionschefs über Lage in Nahost

Die Bundesregierung ist nach dem US-Angriff auf den Iran im Krisenmodus. Am Vormittag findet ein Informationsgespräch im Kanzleramt statt, an dem auch die rechtsextremistische AfD teilnimmt

 23.06.2025

Ethik

Zentralrat will sich für Schächten auf europäischer Ebene einsetzen

In manchen Ländern und Regionen Europas ist das Schächten verboten

 22.06.2025

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025

Tel Aviv/Gaza

Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition ist unterwegs nach Gaza. Nach Angaben der Aktivisten nähern sie sich immer mehr dem Gebiet - Israel droht ihnen nun

 08.06.2025