Jüdische Studien

Tradition der Aufklärung

Mit einem Festvortrag der amerikanischen Judaistin Susannah Heschel ist am Montagabend im Kinosaal der Humboldt-Universität Berlin das »Kollegium Jüdische Studien« (KJS) eröffnet worden. Kein Institut, keine eigene Fakultät wolle man sein – der Begriff des Kollegiums sei offen und bedeute somit auch Unabhängigkeit von Gremienvorschriften, betonte die Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun – mit Julius H. Schoeps bildet sie das zweiköpfige Leitungsteam des KJS.
Ein »Netzwerk von Forschungsprojekten« sei das KJS, so von Braun. Es bündele bestehende Forschungsvorhaben an der HU und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu dem Themenkomplex »Juden in Berlin und Brandenburg seit der Aufklärung«. Dabei ist interdisziplinäres Vorgehen das Ziel – die beteiligten Disziplinen reichen von Soziologie über Kulturwissenschaft bis zur Medizingeschichte.
Das letzte Standardwerk – Geschichte der Juden in Berlin von Ludwig Geiger – sei bereits 1871 erschienen, Forschungsbedarf gebe es mithin genug, sagte Schoeps. Mit dem KJS solle, laut Universitätspräsident Christoph Markschies, auch Gershom Scholems pessimistische Diagnose widerlegt werden, dass es eine deutsch-jüdische Symbiose nie gegeben habe. »Scholems Mystikstudien wären ohne das Klima deutsch-jüdischer Gelehrsamkeit in Berlin gar nicht denkbar gewesen«, meinte Markschies.
Schon für das Wintersemester ist eine strukturierte Doktorandenausbildung geplant. Vorträge und Ringvorlesungen wird es geben, ferner eine Aus- stellung über jüdische Sammler und Mäzene in Berlin und Preußen. Ganz bewusst stellt sich das KJS in die Tradition der liberalen Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, die 1873 in der heutigen Tucholskystraße gegründet worden war. Eine Tradition, die sich sehen lassen kann. Und doch erinnerte Susannah Heschel in ihrem Vortrag daran, dass jene Hochschule damals auch deshalb entstanden war, weil jüdische Gelehrte nicht auf Lehrstühle an der Berliner Universität berufen wurden. Ingo Way

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025