Sommerfest

Theater, Hüpfburg, Clownerie

von Marina Maisel

Die Fußball-Weltmeisterschaft hatte die Bundesrepublik fest im Griff. Dem versuchten sich die Verantwortlichen vom Jugendzentrum erst gar nicht zu entziehen und verlegten darum das traditionelle Sommerfest kurzerhand auf den Sportplatz. »Jüdisches zur WM« – unter diesem Motto feierten die Münchner Kinder, Jugendlichen und ihre Eltern das Sommerfest auf dem Maccabi-Gelände. Elina Sparberg, die Pädagogin vom Jugendzentrum, und Maurice Schreibmann, der Vereinsmanager vom Maccabiclub, hatten sich zusammengetan und seit April die verschiedenen Gruppen aus ihrem Bereich auf das Sommerfest vorbereitet, bei dem nun die Jugendlichen all das zeigen konnten, was sie schöpferisch oder sportlich im Laufe des Jahres gelernt haben.
Es war heiß, und es wurde so viel geboten, daß man schon bald kaum noch wußte, wo einem der Kopf stand. Da waren die lustigen Clowns vom Theater-Studio, die zusammen mit ihrer Leiterin Anastasia Komerloh den Gästen nicht nur ihr Können zeigten, sondern ihnen auch mit lustigen Wasserspielen dabei halfen, sich ein wenig abzukühlen. Oder auf der Bühne, auf der immer etwas los war, trat der Chor von Luisa Pertzovska auf. Leicht zu erkennen an den schönen, weiß-blauen Kleidern. Die kleinen Sänger bezauberten ihr Publikum mit einem großen Repertoire an jüdischen und israelischen Liedern. Die Hitze richtig zum Glühen brachte dann das Kindertheater »Feuerwerk« mit seiner Leiterin Elena Dinitz. Sie boten Szenen aus beliebten Theaterstücken dar und zeigten lebhafte jüdische Tänze. Der Applaus wollte nicht enden. Und dann der Sport, bei Maccabi ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Es gab Strandvolleyball, Tennis, Tischtennis, Schach und natürlich Fußball.
Im Kunstzelt wurde unter der Leitung von Svetlana Durkova eifrig gebastelt. Gleich daneben zeigte der Graffiti-Spezialist Simon sein Können und brachte den staunenden Kindern dabei auch gleich noch bei, wie sie die Graffiti-Technik erlernen können.
Es wurde gegrillt und auch Karaoke gesungen. Mit einem Wort: Es war alles da, außer langer Weile!
Natürlich besuchten auch Ehrengäste das Maccabi-Gelände. Und das hatte noch einen besonderen Grund, der aus dem Sommerfest eine außergewöhnliche Veranstaltung machte.
Robert Guttmann, Präsident der Zionistischen Organisation Deutschland (ZOD), überreichte dem Leiter des Jugendzentrums in München, Stanislav Skibinski, den Herzl Award 2006. Für Guttman war es eine besondere Ehre, diesen sehr wichtigen Preis, mit dem ein herausragendes Engagement in der zionistischen Arbeit gewürdigt wird, an Stanislav Skisbinski zu übergeben.
Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München gratulierte Stanislav Skibinski und fand viele lobende Worte: »Auf Herrn Skibinski kann man wirklich stolz sein. Er ist ein Jugendleiter, um den uns alle Jugendzentren in Deutschland beneiden. Er ist hervorragend und hat etwas zuwege gebracht, das wir alle kaum noch geglaubt haben. Er hat eine Symbiose geschaffen zwischen alten und neuen Gemeindemitgliedern. Und er hat die Liebe zu Israel bei den jungen Menschen wecken können. Dafür danken wir ihm«.
In seiner Dankesrede betonte Stanislav Skibinski, daß er ohne seine Mitarbeiter, die Pädagogen vom Jugendzentrum und die Madrichim, die Jugendleiter, so einen Preis nie verdienen könnte.
Ach ja, da war ja noch die Fußballweltmeisterschaft. Als zusätzliches Highlight konnten die Besucher diese auch auf Großleinwand verfolgen. Aber anders als bei der WM gab es auf dem Sommerfest nur glückliche Gewinner.

Meinung

Die antisemitischen Proteste an der FU Berlin und die Reaktionen von zahlreichen Professoren erinnern an die dunkelste Zeiten der deutschen Geschichte

Dass mehr als 300 Lehrende sich hinter Demonstranten stellen, die antisemitische Schlachtrufe skandieren, Terror verherrlichen und zur Gewalt gegen Juden aufrufen, ist ein Dammbruch

von Philipp Peyman Engel  10.05.2024

London

Sunak kritisiert antiisraelische Proteste beim ESC in Malmö

Einige Szenen am Rande der Demonstrationen seien ungeheuerlich, sagt eine Sprecherin

 10.05.2024

Berlin

Kritik an Unterstützung von anti-israelischen Protesten an Unis

Gegen eine Solidaritätserklärung von Dozenten gibt es nun scharfen Widerspruch

 10.05.2024

Hamburg

Nouripour fordert Verbot von Islamisten-Demo am Samstag

Die Gruppe Muslim Interaktiv hat einen weiteren Protest angekündigt

 08.05.2024

Würselen

Lehrer trägt Hemd mit Hitler-Bild in der Schule - Suspendierung

Der Mann darf die Schule bis auf weiteres nicht mehr betreten

 08.05.2024

Malmö

Gaza-Krieg beim ESC: Irischer Act muss Körperbemalung ändern

Dieses Jahr überschattet der Nahost-Konflikt den Wettbewerb

 08.05.2024

Bremen

Antiisraelisches »Protestcamp« in Glashalle der Universität aufgebaut

Auch an der Freien Universität Berlin und der Universität Leipzig gab es kleinere Protestaktionen

 08.05.2024

Jom Haschoa

Israels Präsident Herzog richtet Videobotschaft an Juden in aller Welt

Herzog rief die jüdischen Gemeinden auf, stark zu sein.

 02.05.2024

Aachen

Habeck hält Karlspreis-Laudatio

Bei der Verleihung des Karlspreises an Rabbiner Pinchas Goldschmidt wird der Bundeswirtschaftsminister eine der Festreden halten

 02.05.2024