Al-Qaida

Strafe für »Verräter«

Bei einem Anschlag auf die israelische Botschaft in Mauretanien sind drei Menschen in einem benachbarten Lokal verletzt worden. Das Botschaftspersonal blieb unversehrt, teilte die Polizei des nordwestafrikanischen Landes vergangene Woche mit. Sechs Bewaffnete hatten in der Nacht zum 1. Februar das Feuer auf die Botschaft in der Hauptstadt Nouakchott eröffnet.
Die mit Turbanen und langen Gewändern gekleideten Angreifer seien aus einem Auto gestiegen und hätten zu dem Ruf »Allah Akbar!« (Gott ist groß) begonnen, auf die Botschaft zu schießen, berichtete ein Augenzeuge. Die Wachleute feuerten zurück, es kam zu minutenlangem Schusswechsel. Anschließend flohen die Angreifer. Das Botschaftspersonal befand sich nicht in dem Gebäude. Dem Attentat waren in den vergangenen Wochen mehrere Demonstrationen gegen die israelische Blockade des Gasastreifens vorausgegangen. Die Sicherheit der US-Botschaft und anderer westlicher Vertretungen wurde verschärft.
Inzwischen hat sich das Terrornetzwerk Al-Qaida in einer Videobotschaft, die von dem arabischen Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlt wurde, zu dem Anschlag bekannt. Bereits vor einem Jahr hatte Al-Qaida-Vize Aiman el Sawahiri zum Angriff auf die Botschaft sowie zum Dschihad gegen die Regierung Mauretaniens aufgerufen, die wegen der Anerkennung Israels als »Verräterin« zu betrachten sei.
Mauretanien unterhält als eines der wenigen arabischen Länder seit Oktober 1999 diplomatische Beziehungen zu Israel. »Der Angriff wird uns nicht davon abbringen, diese für uns wichtigen Beziehungen weiter zu vertiefen«, sagte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. In dem als tolerant geltenden Mauretanien ist radikaler Islamismus bislang ein Randphänomen. Zu Weihnachten waren in dem Wüstenstaat allerdings vier französische Touristen von Bewaffneten erschossen worden. Die Behörden vermuteten auch hinter diesem Anschlag die Al-Qaida im islamischen Maghreb. Wegen dieses Vorfalls und weiterer Terrordrohungen war vor einem Monat auch die Rallye Paris-Dakar abgesagt worden, die durch Mauretanien führen sollte.
Mauretanien hat seine diplomatischen Beziehungen zu Israel auch nach dem neuen Gewaltausbruch im Nahen Osten im Juli 2006 und trotz einer danach einsetzenden Protestwelle im Lande aufrechterhalten. Seine Israelpolitik kostet Mauretanien in der arabischen Welt einigen Kredit. Auch bei der eigenen Bevölkerung stoßen die Beziehungen auf Ablehnung. Fast alle politischen Parteien in Mauretanien fordern deren Abbruch. ja/dpa

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024

Halle

Anklage gegen Björn Höcke erweitert

Vor Gericht geht es um den Vorwurf der Volksverhetzung. Jetzt sogar um zwei Fälle

 12.04.2024

Berlin

Uni-Präsident: Judenhass an FU nicht akzeptabel

»Antisemitismus ist an der FU nicht hoffähig«, sagt Günter M. Ziegler

 12.04.2024

Ungarn

Andor Grósz will »aktive, stolze und starke jüdische Gemeinschaft«

Der Dachverband Jüdischer Gemeinden erinnert zum Auftakt des Gedenkjahrs an die Holocaust-Opfer

von Andor Grósz  10.04.2024

Bad Arolsen

Mehr als 20.000 Anfragen bei Zentrum über NS-Verfolgung

Die Arolsen Archives gaben zudem mehr persönliche Gegenstände an Familien von KZ-Häftlingen zurück als je zuvor

 10.04.2024