Etia Friedmann

Stark und stets hilfsbereit

Stark und stets hilfsbereit

Dortmunder
verabschiedeten sich von Etia Friedmann

Die jüdische Gemeinde Dortmund hat ihr altes Herz verloren: Wer die Lebensgeschichte von Etia Friedmann hört, wird unweigerlich so denken. Nur auf Drängen ihrer Mutter und ihres Mannes war sie nach Deutschland gekommen. Als Etia, ihr Mann Bolek und ihre Tochter Hanna schließlich 1958 nach Dortmund zogen, wurde das Textilgeschäft des Paares in der Kaiserstraße schnell zum Treffpunkt für die Mitglieder der jüdischen Gemeinde.
Etia hatte für jeden freundliche Worte. Im Geschäft saß sie an der Kasse und hatte für die Kunden stets ein gutes Wort. Dabei hätte sie vielleicht diese guten Worte selbst benötigt. Kurz vor Ende des Krieges wurde sie schwer verletzt. Ein Bein musste amputiert werden. Doch trotz dieses Traumas verlor sie nie ihren Lebensmut. Kurz nach der Staatsgründung wanderte Etia, jüngstes Kind der tief religiösen Eltern Mordechei und Miriam Szyjowicz aus einem polnischen Schtetl, nach Israel aus.
Sprachbegabt lernt Etia schnell, perfekt Hebräisch zu sprechen. In Tel Aviv wird ihre einzige Tochter Hanna geboren. Etia hatte Krieg und Verfolgung überlebt. Drei ihrer fünf Geschwister ebenfalls, doch diese waren in Deutschland geblieben. Sie hatten sich schon etwas etabliert und wünschten sich Etia und ihre Familie in ihre Nähe. Sie gab nach.
Der jüdische Freundeskreis in Dortmund wurde groß. Als 1990 Bolek verstarb und Etia Friedmann das Geschäft aufgab, hätte die damals 63-Jährige in Ruhestand treten können. Doch der Zusammenbruch der alten Sowjetunion und mit ihm verbunden die Zuwanderung der russischsprachigen Juden waren eine neue Aufgabe, der sich Etia Friedmann intensiv widmete. Sie lernte Russich und kümmerte sich vom ersten Tag an um die Zuwanderer. Wieder wurde der Freundeskreis größer. »Vielleicht«, sagte Zwi Rappoport in seiner Trauerrede vor mehr als 650 Gemeindemitgliedern, »hat sie dabei zu wenig auf ihre eigene Gesundheit geachtet.«
Im Alter fand Etia eine späte Liebe: Alexander, der stets zu ihr hielt. Stolz war sie auf ihre Enkel Sascha und Miriam. Am 25. November ist sie friedlich in den Armen ihrer Tochter Hanna Sperling und ihres Enkels Sascha eingeschlafen. Am vergangenen Donnerstag wurde Etia Friedmann in Tel Aviv an der Seite ihres Mannes beigesetzt, wiederum begleitet von vielen Bekannten und Verwandten. Die Erinnerung an Etia bleibt. Ihrer Tochter, die Gemeinde und Landesverband leitet und dem Zentralratspräsidium angehört, hat sie offensichtlich das soziale Engagement vererbt. hso

Berlin

Wagenknecht-Bündnis gegen Waffenexporte nach Israel

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fordert einen kompletten »Waffenstopp«

 22.04.2024

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024