Heinz-Galinski-Schule

Sommerfest zum Geburtstag

Die Vorbereitungen zur 20-Jahr-Feier der Jüdischen Grundschule laufen auf Hochtouren. Einige Schüler erkunden die Schulgeschichte, andere den Lebensweg des Namenspatrons Heinz Galinski, wieder ande-
re das jüdische Leben in Berlin. »Seit fast einem Jahr bereiten wir uns auf das Jubiläum vor«, berichtet die Direktorin Ronit Vered. »Alle haben intensiv gearbeitet, was man den Präsentationen, die derzeit auf den Gängen entstehen, schon ansieht.« Während die Klassen 1 bis 5 Fotos aufkleben, Artikel schreiben und Zeitzeugen befragen, erarbeiten die Sechstkläßler unter Leitung der Regisseurin Daphna Czernobilski das Theaterstück »Einer fehlt«, von der Schauspielerin Nela Bartsch eigens für diesen Anlaß geschrieben. Auch die Eltern sind beschäftigt, denn das diesjährige Sommerfest am Sonntag, 2. Juli, soll ein besonderer Erfolg werden.
Anläßlich des zwanzigjährigen Jubiläums sind nicht nur die derzeitigen Schüler mit ihren Familien eingeladen, sondern auch die Schüler der früheren Jahrgänge. »Da wir nicht alle per Post erreichen konnten, sollten sich die Ehemaligen untereinander informieren«, empfiehlt Ronit Vered, die mit ihren Kollegen mehr als 850 Einladungen verschickt hat. »Damit möglichst viele die Gelegenheit wahrnehmen, ihre Grundschule zu besuchen.«
20 Jahre jüdische Grundschule in Berlin stehen für Anknüpfung an die Tradition der Vorkriegsgemeinde, für Pluralität in der Schullandschaft und für »ein Stück Normalität«, wie der Gemeindevorsitzende Heinz Galinski bei der Bekanntgabe der Schulgründung im Januar 1986 für die Zukunft erhofft hatte. Im August 1986 wurde dann mit rund 25 Kindern in einer ehemaligen Sonderschule in der Bleibtreustraße die erste Klasse eingerichtet. »Die wichtigste Frage war, ob wir eine jüdische Erziehung in Deutschland brauchen«, erinnert sich der Mitgründer und damalige Direktor Micha Barkol. »Die meisten jüdischen Eltern lehnten diese Schule zunächst ab.« Die wiederbelebte Berliner Gemeinde verstand sich lange Zeit nur als Schicksalsgemeinde von Überlebenden, viele ihrer Mitglieder sahen in einer jüdischen Schule die erneute Ghettoisierung. »Ich bin von Haus zu Haus gegangen und habe mit allen Eltern persönlich gesprochen«, erzählt Micha Barkol, den Heinz Galinski aus Israel nach Berlin geholt und mit dem Aufbau der Schule betraut hatte. »Schließlich konnte ich die ersten überzeugen.«
Inzwischen ist die Zahl der Schüler von 25 auf rund 270 gewachsen, die Schule wechselte vor elf Jahren von der Bleibtreustraße in den sonnenblumenförmigen Neubau in der Waldschulallee 73. Eben dort feiert sie jetzt auch ihr 20jähriges Bestehen, am 3. Juli mit einer Festveranstaltung. Und am Sonntag, 2. Juli, findet von 12 bis 17 Uhr das Sommerfest mit großem Programm statt. Die »Ehemaligen« treffen sich an diesem Tag um 11 Uhr. Anke Ziemer

Kommentar

Die europäische Iran-Politik braucht eine Zeitenwende

Die Chancen, das Mullah-Regime zu schwächen und damit den Nahen Osten zu stabilisieren, sind mit der Präsidentschaft Donald Trumps gestiegen

von Remko Leemhuis  22.01.2025

Israel

Regierung will Geisel-Deal am Nachmittag bestätigen

Nach einem vorherigen Plan hätte die Bestätigung erst nach dem Schabbat erfolgen sollen

 17.01.2025

Berlin

Deutscher Appell an Israel und die Hamas

Das Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen ist noch nicht in trockenen Tüchern. Deutschland ruft beide Seiten eindringlich zur Zustimmung auf

 17.01.2025

Israel

Sicherheitskabinett beginnt Sitzung zu Gaza-Deal

Voraussichtlich am Samstagabend muss noch die Regierung zustimmen

 17.01.2025

Augsburg/Erfurt/Berlin

Auszeichnungen für Engagement gegen Rechtsextremismus

Mit dem Preis »Das unerschrockene Wort« ehren die deutschen Lutherstädte Menschen mit Zivilcourage. Diesmal geht er an zwei Männer, die angegriffen werden, weil sie sich gegen den Rechtsruck lehnen

 17.01.2025

Nahost

Milliarden für Wiederaufbau des Gesundheitssektors benötigt

Aufgrund des von der Hamas begonnenen Krieges ist offenbar jedes Krankenhaus in Gaza zerstört oder beschädigt worden. Ein Wiederaufbau wird laut der WHO teurer

 17.01.2025

Nahost

Israel: »harte Verhandlungen« in Katar über wichtiges Detail

Israels Präsident erwartet dennoch, dass der Streitpunkt bald geklärt sein wird

 16.01.2025

Italien

»Immunitäten müssen respektiert werden«

Auch in Italien ist Israels Regierungschef Netanjahu laut Außenminister Tajani trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs nach wie vor willkommen

 16.01.2025

Brüssel

EU-Kommission kündigt weitere 120 Millionen Euro für Gaza an

Ein diskutiertes Waffenstillstandsabkommen macht Menschen im Nahen Osten Hoffnung - doch noch immer gibt es viel Leid. Ursula von der Leyen schnürt ein neues Hilfspaket

 16.01.2025