Rabbiner für Deutschland

»Sie repräsentieren die Zukunft«

Herr Lauder, am 2. Juni erhalten die ersten Studenten des von Ihrer Stiftung unterstützten Berliner Rabbiner-Seminars die Smicha (vgl. S. 3). Was bedeutet das für Sie?
lauder: Viele meinten, es sei unmöglich, im heutigen Deutschland traditionelle Rabbiner auszubilden. Ich wusste, dass sie nicht recht hatten. Für mich und alle anderen, die die Anstrengungen von Anfang an unterstützt haben, ist das Ereignis nicht nur historisch und bewegend – es zeigt, dass wir recht hatten.

Welche Perspektiven eröffnen sich da-
mit für die jüdische Gemeinschaft?
lauder: Wir bilden junge deutsch- und russischsprachige Rabbiner aus, die in Deutschland aufgewachsen sind. Sie sind also mit den Herausforderungen und Bedürfnissen der hiesigen Gemeinden vertraut. Diese Rabbiner gehören einer neuen Generation erfolgreicher, gebildeter und gesellschaftlich integrierter Juden an, die zweifellos die Zukunft des jüdischen Lebens in Deutschland repräsentieren.

Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden.
lauder: Wir arbeiten sehr gut mit dem Zentralrat zusammen. Und das nicht nur auf dem Gebiet der Bildung, sondern auch bei politischen Fragen, mit denen ich als Präsident des Jüdischen Weltkongresses ständig beschäftigt bin. Das Rabbiner-Seminar ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie gut das Ergebnis sein kann, wenn man kooperiert und Lösungen gemeinsam erarbeitet.

Sie haben die Ronald S. Lauder Foundation 1989 gegründet, um eine spirituelle Wiedergeburt des Judentums in Osteuropa zu ermöglichen. Braucht Deutschland diese Unterstützung heute noch ?
lauder: Wir könnten das überprüfen, indem wir Deutschland und seine jüdischen Gemeinden auffordern, mehr Verantwortung für das Rabbiner-Seminar zu übernehmen. Schließlich gehört dieses Seminar nicht mir oder meiner Stiftung, sondern der Zukunft des deutschen Judentums. Ich verstehe es als meine Aufgabe, Bedarf zu erkennen und dabei zu helfen, Lösungen zu finden. Wenn es keinen weiteren Bedarf in Deutschland gibt, dann hat die Stiftung ihre Arbeit erledigt. Ich bin nicht sicher, ob wir schon an diesem Punkt angekommen sind, aber es ist ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.

Mit dem Gründer der Ronald S. Lauder Foundation und Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses sprach Detlef David Kauschke.

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025