Kindergarten

Selma und andere Sprößlinge

ccccccvon christine Schmitt

Eine Spinne sorgt für große Aufregung, denn das kleine Insekt befindet sich mitten in der Sandkiste. Nathan, Yehuda, Selma und Eliezer setzen sich um das Tier herum und können es nicht außer acht lassen. Selma hat ein bißchen Angst und klettert sicherheitshalber auf den Schoß von Jana Sommerfeld, Leiterin von »Nitzan« (hebr.: Knospe, Sprößling), dem Kindergarten von »Lauder Jüdisches Lehrhaus« in Prenzlauer Berg. Die größeren Kinder Rebecca, Yaella und Moshe hingegen sind unzufrieden, denn sie finden einfach keinen Regenwurm, den sie beobachten können. »Ihr müßt etwas tiefer in der Erde wühlen«, rät die Erzieherin.
Seit Ende August gibt es eine jüdische Kita mehr in Berlin. Bereits sieben Kinder frühstücken, spielen und lernen täglich zwischen 8.30 und 16 Uhr in den Sprößling-Räumen an der Immanuelkirchstraße. Und in den nächsten Wochen sollen noch mehr Kleinkinder eingewöhnt werden. »Wir rechnen mit 21 Kindern und insgesamt drei Erziehern ab Januar«, sagt Jana Sommerfeld, die derzeit mit einer weiteren Pädagogin, Julia Konnik, die Kinder betreut.
Endlich gebe es nun eine jüdische Kita im Ostteil Berlins, so Olga Orlowski, Mutter und Mitorganisatorin. Die Zwei- bis Sechsjährigen sollen in einer authentischen jüdischen Atmosphäre groß werden. Aber es solle keine Konkurrenz zu den anderen jüdischen Einrichtungen sein. »Wir brauchen diesen Kindergarten schon lange«, sagt Olga Orlowski. Denn viele jüdische Familien hätten bisher nicht gewußt, in welche Einrichtung ihre Kinder gehen sollten. Beispielsweise sei der Gemeindekindergarten an der Delbrückstraße einfach zu weit entfernt, wenn eine Familie in Prenzlauer Berg lebt. Durch den Umzug der Lauder-Jeschiwa an die Brunnenstraße sei eine Wohnung freigeworden. Bisher sei sie von Studenten genutzt worden, da die aber auch ins neue Domizil gezogen sind, konnte so der Kindergarten einziehen.
Nun gibt es hier kleine Tische und Stühle, kleine Garderoben und viel Spielzeug. Und einen Garten mit Sandkiste und Beeten. »Das jüdische Kindergartenjahr« steht auf einem großen Poster im Flur. Ob Rosch Haschana, Jom Kippur oder Sukkot – auf jeden Feiertag werden die Kinder vorbereitet. Aber auch das Berliner Bildungsprogramm für Kindergärten sei ein Muß, sagt Jana Sommerfeld, die als Erzieherin bereits an der Heinz-Galinski-Schule gearbeitet hat, als diese noch an der Bleibtreustraße war. Später studierte Jana Sommerfeld Sozialwissenschaften. »Jetzt freue ich mich darauf, wieder praktisch arbeiten zu können«, meint sie.
Doch die Adresse an der Immanulkirchstraße ist nur eine Zwischenstation, denn ab Dezember sollen die Kinder in Räume der Beit-Zion-Jeschiwa an der Brunnenstraße ziehen.

Lauder Nitzan Kindergarten
Telefon: 030/43 73 58 83ccc

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025