Lehrbuch

Schoko-Eis am Schabbes?

von Heide Sobotka

Was haben Menora, Badewanne und Aron Hakodesch gemeinsam? Sie befinden sich alle im jüdischen Gemeindehaus in der Ringstraße 17 in Weiden. »Es ist ein reales Gemeindezentrum, nur das Dachgeschoß haben wir für unsere Bedürfnisse ausgebaut«, sagt die Autorin des neuen Unterrichtswerks Pluspunkt Deutsch – Ergänzungsmaterial für jüdische Zuwanderer«, Rabbinerin Gesa Ederberg. Am vergangenen Donnerstag stellte der Zentralrat das im Cornelsen Verlag erschienene Buch Vertretern und Deutschlehrern jüdischer Gemeinden aus Norddeutschland in Berlin vor.
Vom ersten Besuch in der Jüdischen Gemeinde bis zur Entscheidung, ob der Sprößling den jüdischen Kindergarten besuchen soll, führt der Basiskurs russischsprachige Zuwanderer durch den jüdischen Alltag und durch die deutsche Sprache. Mithilfe von Menora, Schabbatleuchter und Tora werden Zahlen geübt. Warum Jakov nach dem Scholet am Schabbat kein Schokoladeneis bekommt, erklärt seine Mutter mit der Kaschrutregel, daß Fleischiges und Milchiges nicht zusammen verzehrt werden dürfen und setzt Orangeneis auf die Einkaufsliste. Auf einem Streifzug durch Berlin wenden die Schüler die Präpositionen an. Bei der Beschreibung von Besamimbüchse, Tallit und Kippa lernen sie die Vokabeln für Farben.
Judentum und Sprache wollten die Autorinnen des Deutschbuches, Rabbinerin Gesa S. Ederberg und Gabi Brenner, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Weiden, vermitteln. Und es ist ihnen hervorragend gelungen, erkennt der Generalsekretär des Zentralrats, Stephan J. Kramer, neidlos an. Dabei sei er skeptisch gewesen, als sie das Projekt vor zwei Jahren begannen. Würden sich alle religiösen Richtungen darin wiederfinden können? »Jetzt liegt das Buch auf dem Tisch, und alle haben es abgesegnet«, sagt Kramer. Und 28 jüdische Gemeinden haben es bereits vor seinem Erscheinen geordert. »Zwei Drittel der Zuwanderer sind ohne Wissen über das Judentum nach Deutschland gekommen«, betont der Generalsekretär. Mit Pluspunkt Deutsch sollen sie neugierig werden. Das hofft auch Rabbinerin Gesa Ederberg. »Wenn die Zuwanderer in die jüdische Gemeinde kommen, weil sie glauben, daß ihnen hier geholfen wird, haben wir schon gewonnen.« Natürlich gehe es ihr auch um die Vermittlung von Religion, doch die komme von ganz allein und selbstverständlich daher.
Die Teilnehmer der Vorstellungsrunde jedenfalls nahmen das Buch gern an. Schon jetzt gibt es Vorschläge, das Werk um ein Glossar zur Erklärung jüdischer Begriffe zu ergänzen, weil die meisten Deutschlehrer in den Gemeinden nicht jüdisch sind. Am liebsten sähe der Zentralrat, wenn alle Gemeinden dieses Unterrichtsmaterial verwenden würden.
Am 25. Januar wird Kulturdezernent Dieter Graumann in Frankfurt am Main und am 22. Februar Gemeindepräsidentin Charlotte Knobloch in München das Buch präsentieren.

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025