Bar Rafaeli

Schön unpatriotisch

Schön
unpatriotisch

Top-Model Bar Rafaeli macht sich bei ihren Landsleuten unbeliebt

Bar Rafaeli fällt auf. Nicht umsonst ist die 22-Jährige mit den Traummaßen 89-60-89 von der Werbebranche wie von der Männerwelt heiß begehrtes Top-Model. Ob ein Jackett von Ralph Lauren oder Dessous von Victoria‹s Secret, die coole Schöne sieht stets hinreißend aus. Dementsprechend groß ist auch ihre Anhängerschar in der Heimat – pardon, es müsste heißen: war. Dieser Tage sinkt der Kurs des Mannequins in der israelischen Öffentlichkeit nämlich rasant, und zwar wegen eines ganz bestimmten Körperteils: des Mundwerks. In zwei jüngsten Interviews zog die Schönheit kräftig gegen den jüdischen Staat und dessen Gesellschaft vom Leder. So etwas nehmen Israelis ihren Promis übel.
Dass sie nicht in der Armee gedient ha-
be, sei kein Grund zur Reue, erklärte Ra-
faeli gegenüber der israelischen Tageszeitung Yedioth Ahronoth. »Es hat sich enorm bezahlt gemacht«, prahlte die Spitzenverdienerin. Außerdem sei es egal, ob der jüdische Staat in Israel oder in Uganda liege. In jedem Fall sei das Leben in New York besser. Zudem, so ein weiterer Vorwurf, sei die israelische Chuzpe einmalig in der Welt. Deshalb will Rafaeli künftig keine prominenten Freunde aus dem Ausland mehr nach Israel bringen. In einem Interview des britischen Gesellschaftsmagazins Tatler, dessen Titelseite sie als Cover-Girl schmückte, führte die Präsentierdame en détail aus, was sie an ihren Landsleuten nicht mag: »In Israel glauben alle«, klagte sie, »dass sie mich ansprechen können, mich anfassen, mir sagen ›warte mal‹ und dass ich dann auch stehen bleibe.« Wohl wahr: In dem kleinen Land ist formale Höflichkeit nicht allzu stark ausgeprägt. Dennoch waren die Israelis über die Allüren ihres Vorzeigemannequins empört.
Der Zorn machte sich nicht zuletzt in Internetforen Luft. Dass es unnötig sei, für Israel zu sterben, geißelte eine Teilnehmerin namens Maajan, soll Rafaeli doch den Familien von Kriegsgefallenen erzählen und sehen, wie diese reagieren. Andere forderten sogar, der Hinguck-Frau die is-
raelische Staatsangehörigkeit abzuerkennen oder sie zumindest zu boykottieren. »Hiermit verpflichte ich mich, keine Produkte von Firmen zu kaufen, die mit ihr Werbung machen«, schwor ein gewisser Jaki. Es gab auch andere Stimmen – »Sie sprach nur aus, was andere denken« meinte Orit –, doch waren sie in der Minderzahl.
Rafaeli selbst versucht inzwischen, zu-
rückzurudern. Ihre von Yedioth Ahronoth veröffentlichten Aussagen, erinnerte sich das Model plötzlich, seien »entstellt und aus dem Zusammenhang gerissen«. Deshalb fordert sie eine Entschuldigung und Richtigstellung und droht mit einer Klage. Seinerseits gibt sich das Blatt gelassen. Alles, was Rafaeli gesagt habe, sei auf Band festgehalten. Ein Trost für das Plappermaul: Für ihre Karriere und ihren Reichtum ist ihr Ansehen in der Heimat fast unerheblich: Als internationales Model verdient sie ihr Geld in der großen, weiten Welt. Selbst schiefe Blicke von Passanten hat die Schöne kaum zu befürchten: Sie verlegt ihren Wohnort nach Los Angeles. Wladimir Struminski

7. Oktober 2023

Baerbock betont Israels Recht auf Selbstverteidigung

»Wir stehen an Eurer Seite«, sagt die Außenministerin in Richtung Israel

 06.10.2024

Interreligiöser Dialog

»Jede Klasse ist da sehr verschieden«

Muslime und Juden gehen im Rahmen des Projekts »Meet2Respect« gemeinsam an Berliner Schulen

 05.10.2024

Terror

NRW erhöht Schutz jüdischer Einrichtungen

Der Innenminister reagiert auf den Großangriff des Iran auf Israel mit einem Erlass

 02.10.2024

»Clärchens Ballhaus«

Einmal schwoofen, bitte

Das legendäre »Clärchens Ballhaus« feiert sein 111. Jubiläum und bittet seine Gäste ab Sonntag wieder zum Tanz

 29.09.2024

Libanon

Beirut: Hisbollah-Chef Nasrallah getötet?

Unbestätigten Berichten zufolge galt der israelische Angriff auch dem Top-Terroristen Hassan Nasrallah

 27.09.2024

Frankfurt am Main

Konferenz über Judenhass mit Josef Schuster und Ahmad Mansour

Kurz vor dem Jahrestag der Hamas-Massaker vom 7. Oktober diskutieren Experten die Folgen für die Gesellschaft

 27.09.2024

Nahost

Israel greift Hisbollah an, Netanjahu verschiebt Reise zur UNO

Die Lage am Mittwochmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.09.2024

Auszeichnung

Philipp Peyman Engel mit Ricarda-Huch-Preis ausgezeichnet

Der Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen setze sich für das jüdische Leben in Deutschland ein, sagt Darmstadts Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD)

 24.09.2024

Berlin/Potsdam

Zentralrat: Brandenburg-Wahl zeigt Polarisierung der Gesellschaft

Präsident Josef Schuster betont, die Stärke der politischen Ränder sei nicht gut für Deutschland

 22.09.2024