Sachsen unterstützt die Errichtung einer Skulptur in Chemnitz für den Holocaust-Überlebenden Justin Sonder (1925-2020) mit rund 26.400 Euro. Der Chemnitzer Ehrenbürger sei bis ins hohe Alter als unermüdlicher Zeitzeuge unterwegs gewesen, teilte das sächsische Kulturministerium am Dienstag in Dresden mit. Sogar mit mehr als 90 Jahren habe er in den Klassenzimmern von seinen Erinnerungen berichtet.
Initiator des Skulpturen-Projekts ist das Internationale Auschwitz Komitee mit Sitz in Berlin. Geplant sei eine Bank, auf der sich eine lebensgroße Plastik von Justin Sonder befindet. Die Figur des Holocaust-Überlebenden soll »den Menschen zugewandt« gestaltet werden.
Aufgestellt wird die Bank voraussichtlich gegenüber der ehemaligen Jüdischen Grundschule Chemnitz, die Sonder selbst besucht hat und die heute wieder als Schule genutzt wird. Die Skulptur mit Bank soll dazu einladen, sich hinzusetzen und mit Sonder gedanklich in einen Dialog zu treten, hieß es. Zudem würden die Menschen animiert, sich mit der Botschaft der Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager und ihrem Engagement gegen neuen Hass und Antisemitismus zu beschäftigen.
Der gebürtige Chemnitzer Justin Sonder war im November 2020 im Alter von 95 Jahren verstorben. 2017 hatte er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Chemnitz erhalten. epd