WIZO

Rekord gebrochen

von Barbara Goldberg

»Denk’ positiv« – das war an diesem Abend nicht nur die scherzhafte Empfehlung des Zauberkünstlers und Israels »neuem Uri Geller«, Lior Suchard, der in seiner verblüffenden und fesselnden Show bewies, dass er tatsächlich Gedanken lesen kann. Doch die Gefahr, er könnte unter den 340 Gästen im Liberty-Saal des Hilton Hotels in Frankfurt am Main auch nur einen einzigen Gast beim trübsinnigen Grübeln erwischen, be- stand wohl ohnehin nicht. Denn für Optimismus und gute Laune gab es genügend Grund an diesem Samstagabend im September, dem Welttag des Kindes. Den hatte die Frankfurter Gruppe der weltweiten zionistischen Frauenorganisation WIZO zur »One Night for Children« samt glanzvollem Diner und schwungvoller Tanz-Party mit der Sängerin Einat Sarouf bis tief in die Nacht erweitert.
Wieder einmal hatte WIZO-Präsidentin Rachel Singer zusammen mit ihren vielen ehrenamtlichen Helferinnen zur Patenschaftsgala geladen. Schirmherrin war Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch. Dan Gillerman, der ehemalige UN-Botschafter des Staates Israel, hatte absagen müssen, wenn auch aus erfreulichem Anlass. Seine Familie feierte an diesem Tag die Brit Mila des ersten Enkelsohnes.
Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth, ebenfalls vor Kurzem erstmals Großmutter geworden, war dennoch gekommen, wie auch Bärbel Schäfer und Michel Friedman, die gerade der Geburt ihres zweiten Kindes entgegensehen. Und an Geburtstagen gab es bereits zwei zu feiern: 60 Jahre Israel und 50 Jahre WIZO Frankfurt. Bei so viel Grund zum Gratulieren waren neben TV-Star Sonya Kraus selbstverständlich auch die beiden Vizepräsidenten des Zentralrats und Frankfurter Gemeindevorstände, Salomon Korn und Dieter Graumann, mit ihren Frauen gekommen.
Vor allem ums Kindeswohl ging es auch bei den Patenschaften, die die Gäste an diesem Abend erwerben konnten: Mit jeweils 500 Euro wird einem Kind in Israel ermöglicht, ein Jahr lang in einer der 170 WIZO-Tagesstätten im ganzen Land umsorgt, behütet und gefördert zu werden. Großzügigkeit war also gefragt, aber, wie Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in seinen Begrüßungsworten klarstellte: »Jeder wusste ja, worauf er sich einließ, als er hierherkam.« Koch sprach außerdem von »dem ungewöhnlichen Glück der Geschichte, das wir historisch nicht verdient haben, Teil eines Netzwerks zu sein und mithelfen zu dürfen, den Staat Israel mit seinen besonderen Bedingungen zu erhalten«.
Dieses Netzwerk funktionierte prächtig. Schon früh am Abend konnte Andrea Kiewel, die die Gala bereits zum dritten Male moderierte, verkünden, dass mit weit mehr als 600 Patenschaften die Bilanz des Vorjahres bereits übertroffen sei. 670 waren es, als das Fest weit nach Mitternacht ausklang. Großen Anteil daran, mit allein 36 Patenschaften auf ihren Namen, hatte unter anderem Miriam Gertler, Gründungsmitglied von WIZO Frankfurt im Jahr 1958 und seitdem auch stets im Vorstand aktiv. Sie wurde an diesem Abend von Präsidentin Rachel Singer zur »Wo- man of the Year« gekürt und erhielt die Ehrennadel der WIZO Deutschland. Singer dankte ihr für »Großzügigkeit und Loyalität« und bekannte: »Du hast mich motiviert, die Präsidentschaft zu übernehmen.«

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