Jom Haazmaut

Paradox wie das Land

Nur zweimal im Jahr hält die Vergnügungsmetropole Tel Aviv ihren Atem an und versinkt für 24 Stunden in tiefe Tauer. Der erste Tag ist Jom Haschoa, der Gedenktag für die Opfer des Holocaust. Doch während die Ereignisse, denen man an diesem Tag gedenkt, immer mehr Teil der Geschichte werden, behält der zweite Trauertag des Jahres seine schmerzhaft aktuelle Bedeutung. Jom Hasikaron, der Gedenktag für die gefallenen Soldaten und Terroropfer, und der direkt daran anschließende Unabhängigkeitstag Jom Haazmaut sind die israelischsten aller Feiertage. Dafür sorgen nicht nur die im nationalen Blau-Weiß geschmückten Straßen oder die Autos, die mit kleinen Fähnchen durch die Gegend fahren. Es ist der schier unerträgliche Übergang von tiefster Trauer zu ausgelassener Freude, in dem sich der Charakter des Staates widerspiegelt. In einem emotionalen Wechselbad der Gefühle wird – wie am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche – von der Bevölkerung erwartet, innerhalb weniger Minuten vom allseits empfundenen Schmerz zu ekstatischer Freude überzugehen.
Noch am Morgen von Jom Hasikaron heulten die Sirenen auf und das ganze Land stand für zwei Minuten still. Autos hielten auf den Autobahnen, die Fahrer stiegen aus und senkten ihr Haupt in Andacht an die mehr als 22.400 Gefallenen der Kriege Israels. Auf zig Friedhöfen weinten Mütter und Väter an den Gräbern ihrer Söhne. Am Abend war schlagartig alles vorbei. In einer kurzen Zeremonie wurde noch einmal an die Opfer erinnert, dann die Flagge mit dem Davidstern wieder auf Vollmast gehisst. Fröhliche Märsche und Popsongs tönten aus dem Radio. Feuerwerke erfüllten den Nachthimmel, während die Straßen sich mit Kindern füllten, die sich jauchzend gegenseitig mit Rasierschaum besprühten. Bis in die Morgenstunden flogen die Superstars von Pop und Rock in Helikoptern zu den Freilichtbühnen, die die Gemeinden im ganzen Land aufgestellt hatten. Die Menschen tanzten, sangen und tranken in den Straßen. Jedes Jahr wird hier aufs neue diskutiert, ob der jähe Übergang überhaupt zumutbar oder angebracht ist. Doch widersprüchliche Extreme scheinen die Quintessenz des Landes zu sein. Gil Yaron

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024

Halle

Anklage gegen Björn Höcke erweitert

Vor Gericht geht es um den Vorwurf der Volksverhetzung. Jetzt sogar um zwei Fälle

 12.04.2024