Paul McCartney

Neujahrskonzert

Für mindestens 40.000 Israelis war es das Ereignis des Jahres: Ex-Beatle Paul McCartney gab sein erstes Konzert im Heiligen Land. Kilometerlangen Staus und horrenden Preisen zum Trotz – ein Stehplatz kos-
tete 100 Euro, ein Sitzplatz in der Tribüne 1.000 Euro – pilgerten seine Fans in den Hayarkon-Park von Tel Aviv. Seit Monaten beherrschte der Besuch einer der wichtigs-ten Musiker des 20. Jahrhunderts Alltagsgespräche und Fernsehshows.
Eigentlich hätte das Konzert ja bereits vor 43 Jahren stattfinden sollen, als die Beatles, noch in voller Besetzung, auf Welttournee gingen. Der Legende nach soll die Regierung den Besuch damals unterbunden haben, um zu verhindern, dass sie die Moral der israelischen Jugend verdirbt. Zu Beginn des Jahres hatte sich die israelische Regierung offiziell bei den noch lebenden Bandmitgliedern entschuldigt. Israels Botschafter in Großbritannien überreichte ihnen einen Brief, in dem die Regierung ihre Hoffnung zum Ausdruck brachte, den »historischen Fehler« wieder- gutzumachen. Doch inzwischen steht fest, dass es ihn gar nicht gegeben hat. Es waren Neid und Streitereien zwischen den Organisatoren, die letztlich den Auftritt der Pilzköpfe vereitelten.
Doch am Donnerstag vor Rosch Hascha-
na, dem 25. September, war es so weit: im schwarzen Sakko, mit rosa Hemd und Hosenträgern sauste McCartney über die Freilichtbühne, als hätte der Superstar noch keine 66 Jahre auf dem Buckel. »Ich werde auch ein wenig Englisch sprechen«, sagte McCartney lachend dem ekstatischen Pub-likum, nachdem er auf Hebräisch ein gu-
tes jüdisches Neujahr und auf Arabisch Muslimen einen guten Ramadan gewünscht hatte. So machte er klar, dass seine Reise »der Freundschaft und dem Frieden« gelten sollte. Mit Wings- und Beatles-Liedern entzück-te McCartney fast drei Stunden lang die Massen, in denen Eltern oft ausgelassener tanzten als ihre Teenager-Kinder. Fast alle Musikclubs in der Vergnügungsmetropole Tel Aviv hatten aus Ehrerbietung vor der Musiklegende, oder weil die Besitzer selber zum Konzert gingen, ihre Türen geschlossen.

Medien

Zwischen dem demokratischen Staat Israel und der Terrororganisation Hamas darf es keine Äquidistanz geben

Ein Essay von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  23.07.2024

Ramallah/Tel Aviv

Hamas-Terroristen bei Drohnenangriff in Tulkarem getötet

Im Westjordanland heizt sich die Lage weiter auf

 23.07.2024

Washington D.C./Tel Aviv/Gaza

Netanjahu in den USA: Geisel-Angehörige hoffen auf Abkommen

Die Lage am Dienstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 23.07.2024

Nordhausen

Paus besucht KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Paus: Die Gedenkstätte zeige, wohin Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus führen können

 22.07.2024

Cottbus

Förderung für Schulprojekt zu NS-Geschichte

Höhepunkt des Projekts ist eine einwöchige Studienfahrt nach Theresienstadt und Prag

 22.07.2024

20. Juli 1944

Gedenken an gescheitertes Hitler-Attentat

Bundeskanzler Olaf Scholz wird bei der Veranstaltung sprechen

 19.07.2024

Angela Merkel

Sie gewann die Herzen der Israelis

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch 70. Eine Würdigung von Shimon Stein

von Shimon Stein  17.07.2024 Aktualisiert

Pro & Contra

Zurück zur Wehrpflicht?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Boris Schulman, Rainer L. Hoffmann  17.07.2024

Nahost

Bundesregierung wirbt für Waffenstillstand im Gazastreifen

Im Auswärtigen Amt ermahnte ein Sprecher abermals Israel

 15.07.2024