NPD-Pressefest

Nazis standen im Regen

von Ralf Hübner

»Der Regen macht uns Spaß.« Dieser Spruch aus dem Lautsprecher bei einem Bürgerfest auf dem Ullersdorfer Platz in Dresden-Bühlau am Samstag war nicht der erleichterte Ausruf eines von der Sommerdürre geplagten Landwirts. Die Freude über das himmlische Naß hatte diesmal einen anderen Grund. Denn fast zur gleichen Zeit hatten sich auf einem etwa zwei Kilometer entfernten Feldstück Rechtsextremisten aus dem gesamten Bundesgebiet hinter einem Bauzaun zum NPD-Pressefest verschanzt. »Wir hoffen, daß die Neonazis bei ihrem Fest im Schlamm versinken«, frohlockte die Stimme aus dem Lautsprecher.
Mit einem Protestmarsch und einem bunten Bürgerfest demonstrierten mehrere hundert Dresdner gegen das Treffen der Braunen in ihrer Stadt. Vertreter von Parteien sowie Gewerkschaften, Vereine und die Dresdner jüdische Gemeinde hatten zu dem Fest aufgerufen. Luftballons stiegen in den Himmel. Musik hallte über den Platz. Die Besucher tanzten trotz des Regens. »Wir müssen Gesicht zeigen, Dresden darf keine Nazi-Stadt werden«, sagte ein 61jähriger.
Der Stadtteil Dresden-Pappritz, den sich die Rechten für ihr Fest ausgesucht hatten, ist eine dörfliche Idylle. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt sowie einige ehemalige sächsische Minister haben hier ihre Häuser. Eigentlich keine Klientel, die zu Demonstrationen auf der Straße neigt. Dennoch hatte das Fest der Rechten die Bewohner des Ortes auf die Palme gebracht. In Versammlungen hatten sie ihrem Unmut laut Luft gemacht. Mit ihren Fahrzeugen stellten sie die Parkplätze zu, um die Rechten aus dem Ort zu drängen. »Ganz Pappritz hat bunte Plakate aufgehängt. Wir wollen keine Nazis in Dresden«, sagte Manuela Schott, eine 45jährige Beamtin.
Den Regen fanden aber offensichtlich nicht alle spaßig, sondern er hielt viele vom Besuch des Bürgerfestes ab. Manch einer war enttäuscht. »Es hätten mehr Besucher kommen müssen – auch aus der Politik«, war immer wieder zu hören.
»Das Bürgerfest war absolut wichtig. Die Stadt hat Gesicht gezeigt«, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden Sachsen, Heinz-Joachim Aris, dennoch zufrieden. Die Entwicklung in Sachsen sei beängstigend. »Seit die NPD im Landtag sitzt, hat die Präsenz dieser Partei kontinuierlich zugenommen.«

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025