Trauer

Mit militärischen Ehren

Am vergangenen Sonntag fand auf dem Israelitischen Friedhof an der Garchinger Straße eine feierliche Gedenkstunde für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten statt. Neben Mitgliedern der IKG und ihres Vorstands waren viele Vertreter des öffentlichen Lebens gekommen, unter ihnen Repräsentanten der Bezirksausschüsse wie Alexander Miklosy, die Stadträte Brigitte Meier und Marian Offman sowie der Landesvorsitzende des Deutschen Kriegsgräberfürsorge Wilhelm Weidinger.
Von der Bundeswehr erwiesen Generalmajor Gert Wessels vom Wehrbereichskommando IV sowie der Münchner Standortälteste Oberst Norbert Reinelt und Brigadegeneral Klaus Habersetzer von der Luftwaffe Fürstenfeldbruck den toten Soldaten die Ehre. Offiziersanwärter aus Fürs-
tenfeldbruck bildeten den Ehrenzug bei der feierlichen Kranzniederlegung.
Mit militärischen Ehren wird der jüdischen Gefallenen in Deutschland erst seit 1995 wieder gedacht, in München seit sieben Jahren, wie Präsidentin Charlotte Knobloch in ihrer Ansprache betonte. Die Nazis hatten alles daran gesetzt, die Erinnerung an diese auszumerzen. Selbst höchste militärische Auszeichnungen, welche die ehemaligen Frontsoldaten in der Hoffnung, so ihr Leben während der Hitlerherrschaft zu retten, seien, wie Charlotte Knobloch auch in Erinnerung an eigene Familienangehörige sagte, »von Gestapo und SS höhnisch zurückgewiesen« worden.
Dass das Gedenken heute gemeinsam mit der Bundeswehr, »der Armee des ge-
einten und demokratischen Deutschland, das sich dem Andenken der jüdischen Soldaten verpflichtet fühlt«, begangen werden kann, dafür dankte die IKG- und Zentral-
ratspräsidentin. Sie sprach aber auch von ihrer Enttäuschung, dass am Vortag trotz des ursprünglichen Verbots Neonazis durch München marschieren konnten: »Es ist mir unbegreiflich, wie in einem Rechtsstaat bekennende Rechtsextremisten und polizeibekannte Neonazi-Kader eine Kundgebung unter dem Deckmantel der demokratischen Meinungsfreiheit abhalten können.«
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann mahnte in seiner Rede, dass es keine Toleranz gegenüber denjenigen geben dürfe, die intolerant sind. Die 30er-Jahre hätten gezeigt, dass diese sonst die Macht über-
nehmen. Seine Aufforderung: »Lassen Sie uns für ein vertrauensvolles und tolerantes Miteinander eintreten!« Miryam Gümbel

Berlin

Chanukka-Basar in der Synagoge Pestalozzistraße: Kuchen, koscherer Glühwein und ein Bühnenprogramm

Am Sonntag findet der Basar im Innenhof der Synagoge statt. Es gibt ein vielfältiges Bühnenprogramm. Auch die »The Swinging Hermlins« werden auftreten

von Christine Schmitt  13.12.2024

Mario Voigt mit Stimmen der Linken zum Ministerpräsident gewählt

 12.12.2024

RIAS: AfD ist eine Gefahr für Juden in Deutschland

 11.12.2024

Amsterdam

Nach antisemitischer Hetzjagd: Haftstrafen für drei Angeklagte gefordert

Einen Monat nach den Übergriffen stehen nun sieben Menschen vor Gericht

 11.12.2024

Brandenburg

Antisemitismusbeauftragter fordert Priorisierung der Bildungsarbeit

Auch die Sicherheit jüdischer Einrichtungen und Menschen müsse gewährleistet werden, sagte Büttner

 10.12.2024

Berlin

Nach dem Sturz von Assad: Wie geht es nun weiter für die syrischen Flüchtlinge in Deutschland?

von Anne-Béatrice Clasmann  09.12.2024

Ausstellung

Projekt zu verlorenen Büchern aus der NS-Zeit erreicht Israel

Ausstellungseröffnung am Montagabend in Tel Aviv

 09.12.2024

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Nahost

Machtwechsel in Syrien: Was wir wissen - und was nicht 

von Martin Romanczyk  08.12.2024