Antisemitismus

Merz kritisiert Krisenmanagement von Aiwanger

Friedrich Merz, CDU-Chef und Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, gibt am Freitag ein Statement ab. Foto: picture alliance/dpa

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat die Reaktionen von Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger auf die Affäre um ein altes antisemitisches Flugblatt auch nach dessen öffentlicher Entschuldigung kritisiert. »Das Krisenmanagement von Aiwanger »ist offen gestanden nicht das, was ich mir vorstelle, wie jemand, der in einer solchen Lage ist, damit umgeht«, sagte der CDU-Chef am Rande einer Klausur der engsten Führungsspitze der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag in Schmallenberg im Sauerland.

»Ich empfinde den ganzen Vorgang in jeder Hinsicht als wirklich hoch verstörend, irritierend und auch grauenhaft«, unterstrich Merz. Welche Schlussfolgerungen aus den Vorgängen zu ziehen seien, könne er nicht sagen, da er weder die Fragen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an Aiwanger noch dessen Antworten kenne. »Aber irgendwann muss er hinreichend, ausreichend nachvollziehbar erklären, was da war, und auch deutlich machen, dass er heute so nicht mehr denkt und handeln würde.« Die Schlussfolgerungen daraus müssten dann in der bayerischen Staatsregierung gezogen werden.

Weitere Erklärungen CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, sein Eindruck sei, dass Aiwanger am Donnerstag anders als zuvor versucht habe, »der Öffentlichkeit zumindest zu signalisieren, dass es da deutlichste Fehler in der Vergangenheit gegeben hat«. Er hoffe, dass Aiwanger in den Antworten auf die ihm gestellten Fragen weitere Erklärungen finde. Daraufhin werde man beraten und Entscheidungen treffen können.

Aiwanger hatte bereits am vergangenen Samstag schriftlich zurückgewiesen, zu Schulzeiten ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben, über das die »Süddeutsche Zeitung« berichtet hatte. Gleichzeitig räumte er aber ein, es seien »ein oder wenige Exemplare« in seiner Schultasche gefunden worden. Kurz darauf gestand Aiwangers älterer Bruder ein, das Pamphlet geschrieben zu haben. Am Donnerstag entschuldigte sich Aiwanger dann erstmals öffentlich.

Thüringen

»Entjudungsinstitut«-Ausstellung dauerhaft in Eisenach

Dies geschieht auch unter dem Eindruck der Landtagswahlergebnisse in Thüringen, so Museums-Direktor Birkenmeier

 06.09.2024

Sicherheit

Höchste Priorität

Sprecher des Bundesinnenministeriums betont die Bedeutung des Schutzes jüdischer und israelischer Einrichtungen

von Detlef David Kauschke  06.09.2024

Zahl der Woche

4 jüdische Gemeinden

Fun Facts & Wissenswertes

 04.09.2024

Hannover

Maxim Biller erhält Literaturpreis des Landes Niedersachsen

Der 64-Jährige wird jetzt als eine der wichtigsten Stimmen seiner Generation geehrt

 04.09.2024

Landtagswahlen

In Sachsen und Thüringen zeichnet sich hohe Wahlbeteiligung ab

Bis zum Mittag haben rund 26 bzw. 32 Prozent der Wahlberichtigten ihr Kreuz gemacht

 01.09.2024

Düsseldorf

NRW-Landtag berät über Anschlag von Solingen

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) unterrichtet die Abgeordneten über den neuesten Stand

 30.08.2024

Iran

Zwei Revolutionsgarden-Offiziere in Werksanlage getötet

Unklar ist, ob ein Gasleck, das die Ursache sein soll, auf Sabotage zurückging

 29.08.2024

Antisemitismus

»Für Palästina gegen das eigene Unwohlsein«

Karin Stögner erforscht den Feminismus. Mit dessen brutaler Radikalisierung hatte die Soziologin nicht gerechnet

von Sophie Albers Ben Chamo  29.08.2024

Satire

Alles nicht ganz so falsch wie geglaubt?

Kim Dotcom hat die »Protokolle der Weisen von Zion« entdeckt - und ist nun einer ganz, ganz großen Verschwörung auf der Spur

von Michael Thaidigsmann  29.08.2024 Aktualisiert