David Serbu

Maler, Sportler, Optimist

Maler, Sportler,
Optimist
Zum Tod von
David Serbu aus Aachen

Das älteste Mitglied der Jüdischen Gemeinde zu Aachen, David Serbu, ist im Alter von 97 Jahren gestorben. »Wir verlieren ein sehr geschätztes und engagiertes Mitglied, das in seinem Glauben fest verwurzelt war und uns fehlen wird«, sagt Jochen Haritz, Vorstandsmitglied der Gemeinde. Mehr als 40 Jahre lang war Serbu Mitglied. Er beschrieb sich selber als Musiker, Maler, Sportler und Ehemann. Er liebte den Humor und war Optimist. Mit 90 Jahren kaufte er sich einen Computer. Gerne arbeitete in dem kleinen Anbau neben seinem Haus mit Ton oder malte mit Aquarell-, Öl-, Pastell- oder Acrylfarben. Oft vergaß er darüber die Zeit, sodass seine Frau Silvia ihn suchen musste – aber rasch fand.
Aufgewachsen ist David Serbu in Siebenbürgen, in Kronstadt, dem rumänischen Brasov. Als Kind lernte er Klarinette und Oboe und musste mit der Musik auch den Unterhalt für seine Familie verdienen. 1941 wurde Serbu von der »Organisation Todt« in die Ukraine verschleppt, wo er in einem Steinbruch arbeiten musste. Als die Russen kamen, floh er. »37 Kilo Körpergewicht konnte ich retten«, sagte er später. In Bukarest konnte er Grafiker und Maler werden. Dort lernte er auch seine spätere Frau Silvia kennen.
Aber als deutschstämmiges Mitglied des Bürgertums sah er sich in der Nachkriegszeit in Rumänien Repressalien ausgesetzt. Doch als er 1961 mit Frau und kleinem Sohn endlich nach Israel auswandert, konnte er sich nicht an das Hebräisch gewöhnen. Die Familie zog nach Aachen, wo sich bereits Menschen aus Siebenbürgen niedergelassen hatten.
Serbu war fast 60 Jahre alt und suchte händeringend eine Arbeit. Er studierte so-
lange die Anzeigen in der Zeitung, bis er einen Job als Schaufensterdekorateur be-
kam. Erst mit 72 Jahren ging er in Rente. Aber zu Hause herumsitzen war nichts für ihn – und so richtete er sein Atelier ein. Ein von ihm geschaffenes Jerusalem-Relief hängt in der 1995 eingeweihten Aachener Synagoge. Christine Schmitt

Dresden

Sachsen unterstützt neue Antisemitismus-Projekte

Abgedeckt werden unter anderem der Umgang mit Verschwörungsmythen und die Befähigung zur argumentativen Gegenwehr

 01.06.2023

Unglück auf dem Lago Maggiore

Geheimdienst-Mitarbeiter und israelischer Ex-Agent unter den Toten

Israels Außenministerium bestätigt den Tod eines etwa 50 Jahre alten israelischen Staatsbürgers

 30.05.2023

Streaming

Warum Serien über ultraorthodoxe Juden so erfolgreich sind

»Shtisel« und »Unorthodox« fanden weltweit ein großes Publikum auf Netflix. Mit der Serie »Rough Diamonds« steht jetzt wieder eine ultraorthodoxe Familie im Mittelpunkt

von Christiane Laudage  30.05.2023

Studie

Ist Grüner Tee wirklich gesund?

Israelische und kanadische Forscher finden heraus, dass Grüner Tee ungeahnte Gefahren bergen könnte

von Lilly Wolter  28.05.2023

Wissenschaftler über Berg in Brienz: Es gibt drei Szenarien - zwei sind besonders dramatisch

von Beni Frenkel  25.05.2023

Ermreuth

Angeklagter räumt versuchten Brandanschlag auf Synagoge ein

Die Generalstaatsanwaltschaft geht von einem »rechtsextremen und judenfeindlichen Tatmotiv« aus

 25.05.2023

Bayern

Prozessbeginn wegen versuchten Brandanschlags auf Synagoge Ermreuth

Der Angeklagte soll versucht haben, einen Feuerwerkskörper zu entzünden, um ihn ins Innere zu werfen

 25.05.2023

Plön

Bhakdi-Prozess mit Anklage-Verlesung fortgesetzt

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft Bhakdi (76) Volksverhetzung in zwei Fällen vor

 23.05.2023

Judenhass

Prozess wegen Volksverhetzung gegen Corona-Kritiker startet

Der Mediziner Sucharit Bhakdi soll seine Zuhörer zu Hass auf Juden aufgestachelt haben

 23.05.2023