Großbritannien

Londoner Bürgermeister fordert Anerkennung von Palästinenserstaat

Bürgermeister Sadiq Khan Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan fordert die britische Regierung zur Anerkennung eines palästinensischen Staates auf. »Es kann keine Zweistaatenlösung geben, wenn es keinen lebensfähigen Staat mehr gibt, den man Palästina nennen kann«, schrieb der Labour-Politiker in einem Beitrag auf der Plattform X. Das Vereinigte Königreich müsse »unverzüglich die palästinensische Staatlichkeit« anerkennen.

Großbritannien müsse deutlich mehr tun, um die israelische Regierung unter Druck zu setzen, damit diese das »schreckliche, sinnlose Töten« im Gaza-Krieg beende, schrieb Khan weiter.

Dabei kämpft Israel dort gegen die Terrororganisation Hamas, die den jüdischen Staat erklärtermaßen vernichten will und weiterhin 50 Geiseln in ihrer Gewalt hat, von denen die meisten bereits tot sind. Zugleich sorgen die Israelis für die Einfuhr von Hilfsgütern für die Bewohner Gazas. Die Verteilung verläuft derzeit wieder schleppend, da die UNO nach israelischen Angaben bereits eingetroffene und geprüfte Lastwagenladungen an Hilfsgütern nicht abholt und verteilt.

Lesen Sie auch

Israels Regierung: Anerkennung belohnt den Terror

Khan schrieb von »hungernden Kindern, die verzweifelt in den Trümmern nach Nahrung suchen«. Die internationale Gemeinschaft – Großbritannien eingeschlossen – müsse mehr tun. Israel spricht in Zusammenhang mit Vorwürfen, Israel sei für eine Hungersnot in Gaza verantwortlich, von einer Propagandakampagne mit dem Ziel, den jüdischen Staat zu diskreditieren.

Fast 150 UN-Mitgliedstaaten haben Palästina als Staat anerkannt. Wichtige westliche Länder gehören aber nicht dazu, darunter auch die UN-Vetomächte USA, Frankreich und Großbritannien. Frankreich hatte zuletzt den Willen zu einer Anerkennung bekräftigt, den Schritt aber noch nicht vollzogen. Israel wird von Saudi-Arabien, dem Irak und Syrien nicht anerkannt.

Aus Sicht der israelischen Regierung würde die Anerkennung eines palästinensischen Staates zu diesem Zeitpunkt eine Belohnung des Terrors darstellen. Hinzu kommt: Die Palästinenserführer wollen keine Zweistaatenlösung. Friedensvorschläge, die diese hätten ermöglichen können, lehnten sie seit dem Jahr 2000 zweimal ab. dpa/ja

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Terror

Polizei: 9 Tote bei Angriff in Sydney

Was bislang bekannt ist - und was nicht

 14.12.2025

Sydney

Jewish organizations decry the »scourge« of antisemitism

This time the focus is on Australia. It is hosting a conference of the international Jewish initiative »J7.« The group is presenting figures on Jew-hatred on the continent – and speaks of historic highs.

von Leticia Witte  03.12.2025

Kino

Blick auf die Denkerin

50 Jahre nach Hannah Arendts Tod beleuchtet eine Doku das Leben der Philosophin

von Jens Balkenborg  02.12.2025

Thüringen

Verfassungsschutz-Chef schätzt AfD-Jugend als rechtsextrem ein

Die Mitglieder der »Generation Deutschland« würden in ihren ersten Auftritten »weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung« zeigen, so Kramer

 02.12.2025

Tel Aviv-Jaffa

Shimon-Peres-Preis wird erstmals in Israel verliehen

60 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind der Anlass: Zum ersten Mal wird der Shimon-Peres-Preis für gemeinsame demokratische Vorhaben in Israel feierlich übergeben

von Alexander Riedel  01.12.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Teilnehmer des Mitzvah Day 2016 in Berlin

Tikkun Olam

»Ein Licht für die Welt«

Der Mitzvah Day 2025 brachte bundesweit Gemeinden, Gruppen und Freiwillige zu mehr als 150 Projekten zusammen

 23.11.2025

Hebraica

»Was für ein Buchschatz!«

Stefan Wimmer über die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds als UNESCO-Weltkulturerbe

von Ayala Goldmann  23.11.2025