solartechnik

Kühlende Sonne

solartechnik
Kühlende Sonne

Israelische Ingenieure bauen energiesparende Klimaanlagen

von Wladimir Struminski

Aufs kommende Schuljahr freuen sich die Kinder der Levy-Eschkol-Grundschule in Beit Schemesch jetzt schon. Endlich werden sie an den sengend heißen Tagen in angenehm klimatisierten Klassenräumen sitzen. Die Schule soll eine Klimaanlage bekommen – allerdings keine gewöhnliche. Sie arbeitet mit Solarenergie. Kollektoren auf dem Dach fangen die Sonnenstrahlung ein, mit der dann Absorptionskühler betrieben werden. Diese entziehen der Luft ihre Wärme und sorgen im Innern des Gebäudes für angenehme Temperaturen. Hohe Stromkosten, die sonst beim Betrieb von Großklimatechnik entstehen, fallen nicht an. Die Anlage bedient sich kostenfrei an der Sonne. Im Winter kann die Klimaanlage auch zum Heizen dienen. Nur bei starker Bewölkung ist dann gelegentlich zusätzlicher Strom notwendig.
Die Labors, in denen die Anlage entwickelt wurde, befinden sich ebenfalls in Beit Schemesch, auf dem Betriebsgelände von Solel Solar Systems, einem weltweit führenden Hersteller von Solartechnik. Gerade erst hat die Firma einen Vertrag über die Lieferung hochmoderner Solartechnik an einen US-Energieversorger im Umfang von rund zehn Millionen Euro abgeschlossen.
Zwar ist der Einsatz von Thermosolartechnik zur Erzeugung von Wärme nicht neu. Aber die Entwicklung, die den Betrieb von Klimaanlagen ermöglicht, schafft einen neuen Markt mit nahezu unbegrenztem Potential. Mit der Technologie könnten Abertausende von Großobjekten rund um den Globus gekühlt werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen alternativen Energieanlagen rentieren sich die Geräte ohne Subventionen. »In sonnenreichen Ländern«, sagt Israel Brenmiller, Solel-Marketingleiter für Solarsysteme, »würden sich unsere Anlagen durch das Sparen von Stromkosten innerhalb von zwölf Jahren bezahlt machen.« Falls die weltweiten Energiepreise weiter steigen, sogar früher. Bei einer Lebensdauer von zwanzig Jahren, auf die die Geräte ausgelegt sind, bedeutet das: Nachdem die Einstiegsinvestition gedeckt ist, bekommt der Kunde meh- rere Jahre lang nahezu kostenfreie Kühlung.
Laut Brenmiller bietet thermosolare Klimatisierung energie- und umweltpolitische Vorteile. Die hocheffizienten Vorrichtungen können ohne Stromanschluß arbeiten. Für die gegebenenfalls erforderliche Zusatzenergie reichen Generatoren aus. Deshalb ist die Technik für den Einsatz in der Dritten Welt besonders geeignet.
Die Wissenschaftler und Ingenieure der Firma arbeiten bereits an der Optimierung des Systems, denn je effizienter es wird, desto eher wird ihr Einsatz auch in sonnenärmeren Regionen möglich. Solel hofft, die bisher recht wuchtigen Kollektoren innerhalb weniger Jahre erheblich verkleinern zu können. Dann würde der Einsatz der thermosolaren Klimatechnik im Wohnungsbau möglich. Ersten Berechnungen zufolge könnte eine Anlage für Einfamilienhäuser 20.000 bis 30.000 Dollar kosten.
Vorerst aber müssen die israelischen Erfinder potentielle Kunden und Geldgeber – Regierungen, Baufirmen, Großanlagenbauer oder Projektträger der Entwicklungshilfe – für die neue Technik ge- win- nen. Erst dann wäre der Start in die Ära der kühlenden Sonne perfekt.

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025