Kompakt

Rückfall

geschichte In einem mehrjährigen Forschungsprojekt hat die Universität Tübingen ihre Geschichte in der NS-Zeit aufgearbeitet. Dabei sei deutlich geworden, wie bereitwillig sich führende Köpfe der Hochschule dem Denken der Nazis angeschlossen hätten, teilte die Universität mit. An den angesehenen theologischen Fakultäten sei Hitler als Geschenk Gottes gesehen worden. Die Universität sei nach 1933 regelrecht in die Barbarei zurückgefallen, sagte der Leiter des For- schungskreises, Urban Wiesing. »Die Schutzschicht der Zivilisation kann auch bei einer altehrwürdigen Universität sehr dünn sein. Forschung und Wissenschaft schützen offensichtlich nicht vor ungeheuerlichen Abweichungen von der Zivilisation.« Die Mediziner hätten keinerlei Bedenken gehabt, bei als minderwertig angesehenen Menschen Zwangssterilisationen auszuführen. Der Rassen- diskurs sei an der Hochschule nach 1933 zu einem besonderen Schwerpunkt der Forschung geworden. »So behauptete der katholische Dogmatiker Karl Adam, die Ziele des Christentums und des politischen Antisemitismus stimmten weitgehend überein.« Auch habe es Wissenschaftler gegeben, die die Ermordung aller Juden als sinnvolle Option diskutiert hätten. Wiesing betonte: »Die Universität Tübingen hat keinen exponierten Vertreter des Widerstands hervor- gebracht.«

www.nationalsozialismus.uni-tuebingen.de

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

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Interview

»Wir sind für alle Soldaten da«

Shlomo Afanasev ist Brandenburgs erster orthodoxer Militärrabbiner. Am Dienstag wurde er offiziell ordiniert

von Helmut Kuhn  29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025