Jom Hasikaron

»Kein anderes Land«

von Miryam Gümbel

Gedacht wurde in der Ohel-Jakob-Synagoge der Soldaten, die in Israel ihr Leben verloren haben. Dass dabei Visionen und der Glaube an die Zukunft eine tragende Rolle spielen, verdeutlichte Gemeinderabbiner Steven Langnas in seiner Ansprache während des Abendgebetes am Jom Hasikaron. Er erzählte eine Geschichte, nach der während des Sechs-Tage-Krieges ein alte Frau einem Soldaten eine Flagge des Staates Israels geradezu aufdrängte mit dem Auftrag, sie an der Klagemauer aufzuhängen. An diesem Tage habe sich dieser eine Einnahme gar nicht vorstellen können. Der Kampf um die Existenz fordert auch Jahre später seine Opfer. Ihnen galt das Gebet an diesem Abend ebenso wie ein weiteres dem Staat Israel.
Bereits am Abend zuvor hatte Raw Jechiel Brukner von der israelischen Organisation Tora Mi-Zion im Kleinen Gemeindesaal auf den Jom Hasikaron eingestimmt. Neben den Studenten waren auch einige Israelis gekommen, um etwas von der Atmosphäre mitzuerleben, in der dieser Tag in Erez Israel begangen wird. Ganz bewusst findet dieses Gedenken immer vor Jom Haazmaut statt, denn der Einsatz der Soldaten ist notwendig für die Existenz des israelischen Staates und der Freiheit der Juden in aller Welt. Raw Brukner erinnerte mit der Vorführung von Filmsequenzen aus der israelischen TV-Serie »Pilar of Fire« aber auch an die Zeit zwischen 1945 und 1948, zwischen dem Ende der Schoa und der Staatsgründung. Besonders gespannt verfolgten die rund 40 Teilnehmer der Veranstaltung die dramatische Abstimmung in der UNO, die Israel zur Unabhängigkeit führte. Dass hier »die göttliche Hand« mit im Spiel war, davon zeigte sich Raw Brukner überzeugt. Ebenso eindrucksvoll waren die Lieder, die in diesem Jahr nicht nur in Israel, sondern auch am Jakobsplatz erklangen. Zum Beispiel das von Ehud Manor »Ein li erez acheret«: »Ich habe kein anderes Land, auch wenn die Erde brennt. Nur ein Wort dringt in meine Seele: Hier ist mein Haus.« Der Abend baute auf drei Elementen auf: Neben den in Israel an diesem Tag gesungenen und auf allen Sendern zu hörenden Liedern und der Historie tauschten sich die Gäste zum Abschluss über ihre Eindrücke und Gefühle aus. Raw Brukner war es dabei wichtig, dass den Studenten bewusst wurde, wie unterschiedlich die Jugendlichen hier und in Israel die Zeit nach dem Schulabschluss verbringen: »Wenn ein Student in Deutschland seine besten Jahre und Energien einsetzen kann für Karriere und Studium, dann tut dies ein israelischer Jugendlicher in diesem Alter für den Schutz und die Verteidigung des Landes Israel – mit Körper und Seele.« Vor diesem Hintergrund sei es auch »mehr als logisch, unsere Dankbarkeit den Soldaten gegenüber zum Ausdruck zu bringen und derjenigen zu gedenken, die ihr Leben gelassen haben«, sagte Raw Brukner weiter. Die Gestaltung dieses Jom-Hasikaron-Abends durch Tora Mi-Zion und die Studenten fand bei allen Teilnehmern eine positive Resonanz. Das könne der Anfang einer neuen Tradition sein, diesen Tag noch bewusster zu begehen.

Nach Absage in Belgien

Dirigent Shani in Berlin gefeiert

Nach der Ausladung von einem Festival werden die Münchner Philharmoniker und ihr künftiger Chefdirigent Lahav Shani in Berlin gefeiert. Bundespräsident Steinmeier hat für den Fall klare Worte

von Julia Kilian  15.09.2025

New York City

UN-Sicherheitsrat verurteilt Israels Angriff auf Katar einhellig

Sogar die USA schlossen sich der Erklärung an

 12.09.2025

Eurovision Song Contest

Gegen Israel: Irland erpresst Eurovision Song Contest-Veranstalter

Nach Slowenien hat auch Irland verkündet, dem Eurovision Song Contest fernzubleiben, sollte Israel teilnehmen. Damit verstoßen sie gegen Grundregeln des international beliebten TV-Wettbewerbs

 11.09.2025

Krieg

Zwei Raketen aus Gaza auf Israel abgeschossen

Am Sonntagmorgen wurde Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen. Eine Bekenner-Erklärung gibt es auch

 07.09.2025

Berlin

Uni-Präsidentin rechnet mit neuen »propalästinensischen« Aktionen

Die Präsidentin der Humboldt-Universität, Julia von Blumenthal, rechnet zum Wintersemester erneut mit »propalästinensischen« Aktionen. Dabei seien unter den Beteiligten kaum Studierende

 07.09.2025

Diplomatie

Netanjahu geht auf Belgiens Premier los

Für seine Entscheidung, Palästina als Staat anzuerkennen, wird Bart De Wever vom israelischen Ministerpräsident persönlich attackiert

von Michael Thaidigsmann  04.09.2025

Hannover

Angriff auf Gedenkstätte: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Ein 26-jähriger Rechtsextremist war im Mai in Budapest festgenommen worden

 02.09.2025

Nahost

Deutscher Beauftragter für Menschenrechte reist nach Israel

Lars Castellucci macht sich ein persönliches Bild von der Lage in Israel und den palästinensischen Gebieten. Ein Augenmerk liegt darauf, wo deutsche Hilfe möglich ist - und wo sie behindert wird

 01.09.2025

Rotes Meer

Huthi greifen Öltanker an

Das Schiff gehört einem israelischen Milliardär

 01.09.2025