Jerusalem

Israels Regierung nach verlorener Abstimmung massiv unter Druck

Regierungschef Bennett, Außenminister Lapid und Verteidigungsminister Gantz (v.r.) Foto: copyright (c) Flash90 2022

In Israel steht die Mehrparteienregierung von Ministerpräsident Naftali Bennett nach einer weiteren Abstimmungsniederlage im Parlament massiv unter Druck. Die Likud-Partei von Oppositionsführer Benjamin Netanjahu forderte den Regierungschef am Dienstag zum Rücktritt auf.

»Bennett - geh nach Hause. Es ist vorbei«, hieß es in einer Mitteilung auf Facebook. Zuvor hatte in der Knesset eine Mehrheit von 58 zu 52 Abgeordneten gegen die weitere Anwendung von israelischem Recht auf israelische Siedler in den Palästinensergebieten gestimmt.

»Wie immer nach einer Niederlage werden wir stärker zurückkehren und in der nächsten Runde gewinnen.«

Yair Lapid

Mehrere hochrangige Regierungsmitglieder machten allerdings deutlich, dass sie das Bündnis aus acht Parteien trotz der Niederlage fortsetzen wollen. Verteidigungsminister Avigdor Lieberman kündigte auf Twitter eine erneute Abstimmung über das Gesetz für kommende Woche an. Außenminister Yair Lapid schrieb ebenfalls auf Twitter: »Wie immer nach einer Niederlage werden wir stärker zurückkehren und in der nächsten Runde gewinnen.«

Justizminister Gideon Saar hatte vor der Abstimmung am Montagabend von einem Test für die Überlebensfähigkeit der Koalition gesprochen. Bereits im April hatte diese ihre hauchdünne Mehrheit von 61 von 120 Sitzen verloren, weil eine Abgeordnete aus dem Regierungsbündnis ausgetreten war. Bennett hatte vor einem Jahr den seit mehr als einem Jahrzehnt regierenden Netanjahu als Ministerpräsident abgelöst.

Das nun kontrovers diskutierte Gesetz besteht seit 1967, muss allerdings alle fünf Jahre verlängert werden. Die aktuelle Regelung läuft Ende Juni aus. dpa/ja

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der kommenden Printausgabe der Jüdischen Allgemeinen.

Video

Was Sinwar kurz vor dem Überfall auf Israel machte

Die israelischen Streitkräfte haben Videomaterial veröffentlicht, das Yahya Sinwar am Vorabend des Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2023 zeigt

 20.10.2024

Gaza

100.000 Dollar für jede lebende Geisel

Der Unternehmer und ehemalige Sodastream-CEO Daniel Birnbaum hat den »guten Menschen in Gaza« ein Angebot gemacht

 20.10.2024 Aktualisiert

Baden-Württemberg

Jüdisches Mosaik in Karlsruhe beschädigt

War es ein Unfall, Vandalismus oder eine gezielte Tat?

 15.10.2024

80. Jahrestag

Gedenkstätte Sachsenhausen erinnert an ermordete KZ-Häftlinge

Auch mehrere Kinder und Enkel von Opfern nahmen teil

 14.10.2024

Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche

Fun Facts und Wissenswertes

 11.10.2024

Kulturgeschichte

Erfundene Tradition

Wie das Dirndl zuerst jüdisch und dann nationalsozialistisch wurde

von Karin Hartewig  11.10.2024

Berlin

Wanderwitz: AfD »lebt ein völkisch-rassistisches Menschenbild«

Die rechtsextreme Partei vertrete »ihr Ziel der sogenannten Remigration ganz offen«, sagt der SPD-Abgeordnete

 11.10.2024

7. Oktober 2023

Baerbock betont Israels Recht auf Selbstverteidigung

»Wir stehen an Eurer Seite«, sagt die Außenministerin in Richtung Israel

 06.10.2024

Interreligiöser Dialog

»Jede Klasse ist da sehr verschieden«

Muslime und Juden gehen im Rahmen des Projekts »Meet2Respect« gemeinsam an Berliner Schulen

 05.10.2024