Köln

Islam-Experte: »Werden nicht die ganze Welt retten können«

Ahmad Mansour Foto: picture alliance / Hasan Bratic

Nach dem Anschlag in Solingen kritisiert der Autor und Islam-Experte Ahmad Mansour die deutsche Einwanderungspolitik. Er habe in der Vergangenheit nicht die nötige Entschlossenheit im Kampf gegen Islamismus gesehen, sagte er im Interview mit WDR5.

Zwar sei es richtig, Menschen zu helfen, die vor Krieg fliehen, so Mansour. Wichtig seien jedoch bessere Kontrollmöglichkeiten, um Personen an der Einreise zu hindern, die terroristische Anschläge begehen wollten. »Wir werden nicht die ganze Welt retten können.«

Am Freitagabend waren bei einem Stadtfest in Solingen drei Menschen mit einem Messer getötet worden. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Mutmaßlicher Täter ist ein 26-jähriger Syrer. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen Mordes und wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Der Tatverdächtige sitzt seit Sonntagabend in Untersuchungshaft.

Lesen Sie auch

Massive Verunsicherung

Mansour forderte weiter: »Es ist Aufgabe der Politik, die Bevölkerung zu schützen«. Die Atmosphäre und Stimmung sei von massiver Verunsicherung geprägt. Der Extremismusforscher sieht Versäumnisse, wenn es darum geht, eingewanderte Menschen in Deutschland zu integrieren.

Auch Menschen, die zunächst mit guten Absichten kämen, könnten in Parallelgesellschaften geraten und sich dann radikalisieren. Dies sei eine Folge davon, dass sich niemand um sie kümmere und die Kommunen überfordern seien. »Es geht nicht um die Zahl der Leute, die nach Deutschland kommen, sondern es geht um die Qualität der Integrationsfähigkeit einer Gesellschaft«, so Mansour,

Mansour wuchs als Palästinenser in Israel auf, er widmet sich in sozialen Projekten unter anderem dem Kampf gegen Extremismus. Dabei begleitet er Familien von radikalisierten Jugendlichen, Aussteiger und verurteilte Terroristen. dpa

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert