Der Pianist Igor Levit wird mit dem Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung ausgezeichnet. Der 36-Jährige erhält die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Engagement gegen Antisemitismus, wie die Stiftung am Mittwoch in Hamburg mitteilte.
Der diesjährige Förderpreis geht an das in Berlin geplante Drei-Religionen-Kita-Haus. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Preise werden am 7. Juni in Berlin in der Französischen Friedrichstadtkirche überreicht. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
(SPD) hält die Laudatio.
Seit 1997 ehrt die Deutsche Nationalstiftung Personen und Organisationen, die sich für eine demokratische Gesellschaft engagieren. Die Hamburger Stiftung wurde 1993 vom früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918-2015) und Weggefährten gegründet.
Hoch engagierter Staatsbürger
Igor Levit sei eine der eindrücklichsten Stimmen gegen Antisemitismus in Deutschland, hieß es zur Begründung. Der Musiker sei ein hoch engagierter Staatsbürger und eine der wichtigsten Stimmen der Juden in Deutschland, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Thomas Mirow.
Zum geplanten Drei-Religionen-Kita-Haus heißt es, das interreligiöse Projekt schaffe eine Umgebung, in der das Zusammenwirken verschiedener Religionen und Kulturen schon von frühester Kindheit an als Normalität gelebt wird. Unter einem gemeinsamen Dach soll eine jüdische, eine muslimische und eine christliche Kita entstehen. Baubeginn ist voraussichtlich in diesem Jahr, heißt es auf der Internetseite des Fördervereins. epd