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Hilfe, Brot, Morde

Olena Selenska Foto: picture alliance/dpa

Hilfe
Nach der Beschädigung des Kachowka-Staudamms, die zu massiven Überschwemmungen führte, schickt Israel Trinkwasser und Nahrungsmittel in die geschundene Region. Die humanitäre Hilfe, deren Transfer Außenminister Eli Cohen angekündigt hatte, umfasst Hunderttausende Liter Mineralwasser und mehr als zehn Tonnen Lebensmittel. Beides wird von Freiwilligenorganisationen verteilt, die mit der israelischen Botschaft in Kiew zusammenarbeiten. In der kommenden Woche wird Olena Selenska, Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, in Israel erwartet. Sie wird Gast von Michal Herzog, der Frau von Präsident Isaac Herzog, sein und auch die ukrainischen Soldaten besuchen, die zum Zwecke der Rehabilitation und der Anbringung von Prothesen nach Israel gekommen sind. Auch humanitäre Themen stehen auf dem Programm.

Brot
Die Bäckereikette »Zeit für Brot« eröffnet ein Geschäft in Tel Aviv – als erste Filiale außerhalb Deutschlands. Das Unternehmen, das 13 Bäckereien in sechs deutschen Städten betreibt, hege seit Längerem den Wunsch, auch im Ausland zu operieren, und habe mehrere Orte im Blick: »Mit Tel Aviv starten wir die Expansion in eine junge, dynamische Foodie-Stadt und freuen uns auf diesen großen Schritt«, so das Unternehmen gegenüber dieser Zeitung. »Ausschlaggebend war hierbei, dass vor einiger Zeit mit Dalia Israeli eine tolle Managing-Partnerin auf uns zugekommen ist, die mit uns die Überzeugung für handwerkliche Bio-Qualität teilt. Das operative Geschäft vor Ort wird weitestgehend von ihr gesteuert werden«, sagt Stephan Heinrich, der gemeinsam mit Arne Hennig die Geschäftsführung bildet. Die Eröffnung in der Menachem-Begin-Straße 37 in Tel Aviv-Yafo ist für den Spätsommer geplant.

Morde
Laut einer Statistik des Nationalen Sicherheitsausschusses der Knesset wurden zwischen 2018 und 2022 in Israel 511 israelische Araber durch Gewaltverbrechen getötet. 2023 wurden bis jetzt bereits 102 Menschen ermordet. Der öffentlich-rechtliche Sender Kan widmete ihnen am Sonntag eine Sendung mit der Verlesung der Namen der Getöteten. Premierminister Benjamin Netanjahu will jetzt den Inlandsgeheimdienst stärker in die Verbrechensbekämpfung im arabischen Sektor einbinden. »Nur so können wir den Trend schnell umkehren und den arabischen Bürgern Israels, die auf die Wiederherstellung von Recht und Ordnung in ihrem Leben hoffen, eine Antwort geben«, sagte er.

Forum
Das Israelisch-Hellenische Forum, die wichtigste Plattform zur Förderung der akademischen Beziehungen in Griechenland, Zypern und Israel, wird vom 19. bis 21. Juni in Nikosia in einer Plenarsitzung zusammenkommen, zum dritten Mal seit seiner Gründung durch das B’nai B’rith World Center. Die ersten beiden Sitzungen hatten in Jerusalem und in Athen stattgefunden. Das Treffen wird in Zusammenarbeit mit dem Zypern-Zentrum für europäische und internationale Angelegenheiten, der Universität Nikosia und dem Institut für Internationale Beziehungen (IDIS) der Panteion-Universität in Athen organisiert. Der Präsident Zyperns, Nikos Christodoulides, wird die Eröffnungsrede halten.

Aufruf
Der frühere israelische Premierminister Ehud Barak hat am Samstag die Teilnehmer der Proteste gegen die Justizreform aufgefordert, den Einsatz zu erhöhen. Bei einer Kundgebung in Haifa sagte er: »Wir werden gewinnen, weil wir kein anderes Land und keinen anderen Weg haben. Wir kommen aus allen Bereichen der israelischen Gesellschaft: Juden, Araber, Säkulare, Religiöse und Traditionelle, wir sind alle eine Familie – die Familie der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie.« Premier Benjamin Netanjahu möge gewiss sein, dass er auf eine eiserne Mauer stoßen werde, wenn er erneut versuche, Gesetze gegen die Unabhängigkeit der Gerichte zu erlassen, so Barak.

Energie
Energieminister Israel Katz hat sich mit europäischen und OECD-Beamten in Paris getroffen, um ein Unterseekabelprojekt zur Verbindung des israelischen Stromnetzes mit regionalen Ländern und Europa voranzutreiben. Das Projekt zielt darauf ab, Israels Stromunabhängigkeit zu gewährleisten und »grünen Strom« aus Solarfeldern zu exportieren. Mithilfe des elektrischen Kabels entlang der Mittelmeerküste könne Israel etwa bei Knappheit Strom aus Ägypten beziehen oder umgekehrt. Es biete zudem die Möglichkeit, israelischen Strom nach Jordanien, in die Golfstaaten und nach Europa zu exportieren.

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert