Braunschweig

Geld und Lieder

Renate Wagner-Redding sprudelt vor Begeisterung, wenn sie vom Abschluss der Bausteinaktion für die Synagoge erzählt. »Es war ein grandioses Benefizkonzert«, sagt die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Braunschweig. Tausend Besucher kamen am 3. Juni zum Treffen von fünf Chören in der St.-Martini-Kirche. 3.500 Euro in der Abendkasse konnte Wagner--Redding abrechnen. »Das ist mehr, als wir erhofft haben.« Nach und nach verbucht sie auf dem Haben-Konto der jüdischen Gemeinde weitere Spenden. Die sind noch immer dringend nötig und werden zur Finanzierung der Synagoge verwendet. Mit den von Jürgen-Justus Becker initiierten Bausteinen konnte sich seit Januar 2006 jedermann am Bau der neuen Synagoge im ehemaligen Innenhof des Gemeindezentrums finanziell beteiligen. 1.938 dieser Bausteine zum Mindestpreis von 100 Euro wurden aufgelegt. Viele Privatpersonen und öffentliche Spender haben sich beteiligt. Darunter Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig, zahlreiche Stiftungen und die Stadt Braunschweig. Ein Ehepaar, das seine Goldene Hochzeit feierte, sammelte für Bausteine und Bürger der Stadt, die einen runden Geburtstag begingen, seien unter den Spendern, erzählt Wagner-Redding. Zuletzt schenkte eine Klasse einer berufsbildenden Schule der Gemeinde einen Baustein. Die Schüler hatten sich in Vorbereitung auf eine Fahrt nach Theresienstadt mit Judentum und Schoa beschäftigt und spontan Geld gesammelt.
Alle Spender werden demnächst auf einer Tafel im Gemeindehaus in der Steinstraße verewigt. Ihre Namen sollen auf einem Plakat zwischen zwei Acryl-Scheiben – im Hintergrund die historische Mauer der Synagoge – zu lesen sein. Auch die Leiter des Studiochors, von Sine nomini, dem Gospel Chor, Venti Voci und dem Polizeichor erhalten ein Dankeschön und werden auf der Liste genannt. Heide Sobotka
»Doch das ist nichts, gemessen an dem, was sie uns an diesem Sonntagnachmittag geboten haben«, sagt Wagner-Redding: Mittelalterliche Choräle, Gospel, irische Folklore. Aus den geplanten eineinhalb wurden mehr als zwei Stunden. Kaum war ein Chor abgetreten, trat der nächste auf. Sie mussten zwischen Altarraum und Empore wechseln. Begeistert waren auch Bürgermeisterin Inge Kükelhan, die an die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Braunschweig erinnerte und Baustein-Initiator Jürgen-Justus Becker, der alles ins Rollen gebracht hatte. Das Plakatieren für das Konzert an den Litfaßsäulen spendete die Stadtmarketing Gesellschaft.

Wer die Braunschweiger Synagoge noch nicht gesehen hat, kann dies am Sonntag, 24. Juni in der Zeit von 11 bis 17 Uhr beim niedersächsischen Architekturtag nachholen. Dann werden unter anderem Architekt Klaus A. Zugermeier und Gemeindemitglieder um 11, 14 und 16 Uhr durch das Haus führen.

Berlin

Bundesamt entscheidet wieder über Asylanträge aus Gaza

Seit Anfang 2024 hatte das BAMF nicht mehr über Asylanträge aus Gaza entschieden. Nun wurde der Bearbeitungsstopp laut Innenministerium aufgehoben

 18.07.2025

Syrien

Netanjahu will keine Regierungstruppen südlich von Damaskus

Nach Berichten über Massaker gegen die drusische Minderheit hat Israel eingegriffen

 17.07.2025

Bonn

Schoa-Überlebende und Cellistin Anita Lasker-Wallfisch wird 100

Sie war die »Cellistin von Auschwitz« - und später eine engagierte Zeitzeugin, die etwa vor Schülern über ihre Erlebnisse unter dem NS-Regime sprach. Jetzt feiert sie einen besonderen Geburtstag

von Leticia Witte  15.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025