Libanonkrieg

Geld heilt Wunden

Geld heilt Wunden

Nach dem Libanonkrieg fordert Israels Armee ein höheres Budget

von wladimir struminski

Israels Armee hält die Hand auf. Im Gefolge des Libanonkrieges fordert sie für die nächsten drei Jahre eine Aufstockung ihres Etats um rund 1,8 Milliarden Euro – eine Steigerung von mehr als einem Fünftel gegenüber 2006. Dieser astronomische Betrag soll nur zu einem kleinen Teil dem Ausgleich kriegsbedingter Materialverluste dienen. Mit dem Rest will das Militär die Entwicklung von Waffen zur Raketenabwehr beschleunigen und die Reservistenausbildung verbessern. Auch der militärische Nachrichtendienst soll Zuwendungen erhalten. Diesen Wünschen kann der Staatshaushalt zwar nicht entsprechen, doch ist immerhin eine Steigerung um vier Milliarden für 2007 vorgesehen. Andere Ministerien müssen dafür laut dem von der Regierung beschlossenen Entwurf des Budgetgesetzes für das kommende Jahr zurückstecken.
Unter Experten stößt das Ansinnen der Militärplaner keineswegs nur auf Zustimmung. Bevor die Armee dem Bürger in die Tasche greife, so die Kritik, soll sie erst einmal ihre eigenen Fettpolster abbauen, indem sie das Pensionsalter für Dienststuben-Militärs erhöht und deren Bezüge nicht mehr automatisch an diejenigen der Kampftruppe anpasse. Wie weit die Großzügigkeit geht, hat kürzlich die Wirtschaftszeitung Globes enthüllt. Da selbst Beamte des Verteidigungsministeriums in den Genuß militärischer Gehaltszulagen kommen, so das Blatt, lägen ihre Bezüge beim Zwei- bis Dreifachen des in zivilen Ressorts üblichen Niveaus. In der Knesset wird derweil der Ruf nach stärkerer parlamentarischer Kontrolle des vom Sicherheitsestablishment bisher weitgehend autonom verwalteten Verteidigungsetats laut.
Es wäre ohnehin eine Illusion zu glauben, so Meir Elran, Experte für nationale Sicherheit am Tel Aviver Jaffee-Zentrum für Strategische Studien, daß mehr Geld Israel einen »Rundumschutz« verschaffen kann. »Kein Verteidigungsetat reicht aus, um eine volle Antwort auf alle Bedrohungsfaktoren zu bieten, mit denen Israel konfrontiert ist«, so Elran. Deshalb warnt er davor, als Folge des Krieges übermäßige Mit- tel in die Abwehr der Bedrohung durch die Hisbollah zu stecken. Auf der Gefahrenliste rangiere die libanesische Miliz nämlich erst hinter dem Iran, den Palästinensern und der Gefahr eines Krieges gegen eine arabische Koalition. Wenn Israel sich zu sehr auf die Behebung der im Konflikt mit der Hisbollah zutage getretenen Mängel konzentriere, gehe dies zu Lasten vordringlicherer Aufgaben.
Zudem habe der Krieg gezeigt, daß Israels Verteidigung nicht nur materiell, sondern von Kommunikationsdefiziten beeinträchtigt wird. So hatte die Regierung of- fenbar geglaubt, die Hisbollah lasse sich binnen kurzer Zeit aus der Luft zerschlagen. Die Armee bestreitet, dies je versprochen zu haben – ein Beweis für einen mangelnden Austausch mit schwerwiegenden Folgen. Auch auf niedrigeren Hierarchiestufen, vom Wehrbezirk bis hin zu Kampfgruppen-Kommandeuren seien zahlreiche Mißverständnisse aufgetreten. »Dieses Problem«, so Elran, »muß gelöst werden. Allerdings braucht man dafür kein Geld.«.

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Genf

Türk verurteilt US-Sanktionen gegen Albanese

Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, sprach von »Angriffen« und »Drohungen« gegen die umstrittene Italienerin

 10.07.2025

Der unter liberianischer Flagge fahrende Massengutfrachter "Eternity C" beim Untergang im Roten Meer am Mittwoch, den 9. Juli 2025.

Terror auf See

Tote nach Huthi-Angriff auf Handelsschiff

Die Huthi-Miliz im Jemen versenkt innerhalb von 24 Stunden zwei Schiffe auf dem Roten Meer

von Nicole Dreyfus  10.07.2025

Wien

Vor Treffen mit Sa’ar: Wadephul ermahnt Israel

Der Bundesaußenminister will sich weiter für einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln einsetzen, verlangt aber bessere humanitäre Hilfe in Gaza

 10.07.2025

Gaza

Das Dilemma des Deals

Premier Benjamin Netanjahu hat das Weiße Haus ohne ein Freilassungsabkommen für die israelischen Geiseln verlassen. Die Verhandlungen gehen weiter

von Sabine Brandes  09.07.2025

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025