Pessach

Frühjahrsputz

Gaby Baum kann verstehen, warum viele zu Pessach gerne verreisen. »Sie müssen sich dann um den Pessach-Putz nicht kümmern.« Die Köchin und Inhaberin von »Baums Buffets« braucht hingegen min-
destens drei Tage, um ihre Küchen zu reinigen. Und das, obwohl sie für diese Tage noch extra eine Helferin engagiert. Die Vor-
räte werden eingepackt und in ein Lager außerhalb der Wohnung transportiert, das sie angemietet hat. Ebenso verfährt sie mit Geschirr und Besteck – das auch vorübergehend aussortiert wird. »Oft kaufe ich neues Geschirr zu Pessach«, sagt Baum.
Auch im Seniorenzentrum der Jüdischen Gemeinde zu Berlin werden die Kü-
chen gekaschert. Für die milchige und fleischige Küche brauchen die Mitarbeiter je-
weils einen Tag. »Alles wird von unten nach oben gedreht und in jede Ecke ge-
schaut«, sagt Sigrid Wolff, Leiterin des Se-
niorenzentrums. Das geschehe alles unter der Aufsicht des Maschgiachs.
Halachisch einwandfrei geht es auch im »Bleibergs« zu. »Wir verkaufen unser Ge-
schäft an Rabbiner Ehrenberg«, sagt Ma-
nuela Hoffmann-Bleiberg. Ihr Laden wird über die Feiertage geschlossen, dann kann sie mit ihrem Mann in Urlaub gehen. Bä-cker Stefan Kädtler, der das Café stets mit frischen Challot und anderen koscheren Backwaren beliefert, hat dann etwas weniger zu tun.
Auch die Küchen der Gemeindeschulen bleiben über die Feiertage leer, denn es ist Ferienzeit. Rabbiner Yitshak Ehrenberg und Rabbinerin Gesa Ederberg werden die Schüler kurz zuvor noch besuchen, um mit ihnen Seder zu feiern.
In der Synagoge Oranienburger Straße will Rabbinerin Ederberg gemeinsam mit den Betern alles sauber bekommen, »in einer gemeinsamen Anstrengung«. Damit auch zu Hause alles für Pessach bereit ist, »putzen wir unsere Küche selbst«, sagt Ederberg. Das verbliebene Chamez wird vorübergehend an einen Nichtjuden verkauft. »Das gibt mir letzte Sicherheit.«
Rabbiner Reuven Yaacobov hat sich vorgenommen, mit dabei zu sein, wenn die Küche in der Sefardischen Synagoge Passauer Straße geschrubbt wird. »Alles muss raus und geputzt werden.« In Israel sei es aber noch mehr Arbeit, denn da werden mitunter die Häuser gestrichen und neue Möbel angeschafft, sagt er. Zu Hause wird seine Frau das Putzregiment führen – denn sie möchte es hundertprozentig richtig haben, sagt er. Christine Schmitt

Medien

Zwischen dem demokratischen Staat Israel und der Terrororganisation Hamas darf es keine Äquidistanz geben

Ein Essay von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  23.07.2024

Ramallah/Tel Aviv

Hamas-Terroristen bei Drohnenangriff in Tulkarem getötet

Im Westjordanland heizt sich die Lage weiter auf

 23.07.2024

Washington D.C./Tel Aviv/Gaza

Netanjahu in den USA: Geisel-Angehörige hoffen auf Abkommen

Die Lage am Dienstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 23.07.2024

Nordhausen

Paus besucht KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Paus: Die Gedenkstätte zeige, wohin Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus führen können

 22.07.2024

Cottbus

Förderung für Schulprojekt zu NS-Geschichte

Höhepunkt des Projekts ist eine einwöchige Studienfahrt nach Theresienstadt und Prag

 22.07.2024

20. Juli 1944

Gedenken an gescheitertes Hitler-Attentat

Bundeskanzler Olaf Scholz wird bei der Veranstaltung sprechen

 19.07.2024

Angela Merkel

Sie gewann die Herzen der Israelis

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Mittwoch 70. Eine Würdigung von Shimon Stein

von Shimon Stein  17.07.2024 Aktualisiert

Pro & Contra

Zurück zur Wehrpflicht?

Zwei Meinungen zur Debatte

von Boris Schulman, Rainer L. Hoffmann  17.07.2024

Nahost

Bundesregierung wirbt für Waffenstillstand im Gazastreifen

Im Auswärtigen Amt ermahnte ein Sprecher abermals Israel

 15.07.2024