Forscher aus Osnabrück untersuchen ein Kriegsverbrechen deutscher Besatzer in Griechenland. Das Projekt sei direkt verknüpft mit dem Fund eines Fotoalbums vor einigen Jahren, teilte die Universität Osnabrück am Dienstag mit.
In dem Album werde aus Sicht der Täter der Einsatz jüdischer Männer aus Thessaloniki bei der Zwangsarbeit an der Bahnstation Karya im heutigen Regionalbezirk Ftiotida im Jahr 1943 dokumentiert. Experten gingen davon aus, dass die Überlebenden am Ende des Bauprojekts ermordet worden seien.
Unzureichend erforscht Bisher sei der Ort der Zwangsarbeit selbst nur sehr unzureichend erforscht, hieß es. Ein zentraler Baustein des Projekts seien daher Untersuchungen, die die Arbeitsgruppe aus Osnabrück vor Ort vornehmen wolle.
Vom 30. März bis zum 6. April seien Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende der Universität in Griechenland, um im Umfeld des Bahnhofs Karya und des Baustellengeländes von 1943 nach Spuren der Zwangsarbeiter zu suchen und den Tatort zu dokumentieren.
Die Forschung ziele unter anderem darauf ab, mögliche Massengräber zu lokalisieren und so gegebenenfalls ein würdiges Gedenken zu ermöglichen. Leiden und Schicksal dieser Opfer von Holocaust und Besatzung in Griechenland sollten nicht länger vergessen bleiben. epd