Franken

Fachwerk und Moderne

von Tobias Asmuth

Fürth hat anders als das benachbarte Nürnberg die Bombardements des Zweiten Weltkriegs fast unbeschadet überstanden. Die fränkische Stadt besitzt wie nur wenige deutsche Kommunen einen über die Jahrhunderte gewachsenen Kern historischer Bausubstanz aus dem Mittelalter, der Renaissance und vor allem der Gründerzeit. Über 2.000 Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Wer durch die Fürther Altstadt spaziert, hat das Gefühl, ein Museum zu besuchen. Gute zeitgenössische Architektur, die sich gegen das Alte behaupten könnte, gibt es kaum.
Das soll sich jetzt ändern. Das Jüdische Museum Franken bekommt einen Neubau direkt gegenüber dem Rathaus der Stadt. Seit seiner Eröffnung 1999 hat sich das Museum einen guten Ruf erworben mit einem Programm, das das Judentum in Deutschland nicht als eine mit dem Holocaust brutal beendete historische Epoche zeigt, sondern als facettenreiche Gegenwart. Aktuell präsentiert das Haus eine Ausstellung über jüdische Jugendliche im heutigen Deutschland.
Bisher ist das Jüdische Museum Franken in einem dreigeschossigen Fachwerkhaus untergebracht, das der jüdische Bürger Hirsch Fromm um 1622 errichten ließ. Es besitzt im Keller eine Mikwe und unter dem Dach eine Laubhütte, in der die Besitzer Sukkot feierten. Aber die verwinkelten Zimmer, niedrigen Decken und schmalen Gänge engen die Arbeit des Museums ein. Auf dem benachbarten Helmplatz, einer Brache, bisher als Parkplatz genutzt, wird daher ein Neubau entstehen. Der Siegerentwurf der Architekten Christoph Gatz, Martin Kuntz und Ulrich Manz aus Bamberg und Würzburg nimmt den historischen Stadtgrundriss auf und macht so die ästhetischen Qualitäten des Neubaus im Stadtraum erlebbar. Ergänzung und Eigenständigkeit sind die Parameter des dreigeschossigen Neubaus, der die Gebäudeflucht der benachbarten Häuser integriert und sich trotzdem mit einer schmalen Fuge vom Altbau absetzt. Sein Naturstein korres-pondiert mit der steinernen Vorderseite des Fachwerkbaus, die unregelmäßigen Fenster aber setzen ihren eigenen Rhythmus. Auch das Raumkonzept des Entwurfs überzeugt: Die gesamte Fläche im Erdgeschoss des Neubaus ist für Wechselausstellungen reserviert, die Dauerausstellung wird im Altbau bleiben. Beide werden durch ein helles Foyer miteinander verbunden, in dem sich Kasse, Buchhandlung und Shop befinden. Die Enge des Altbaus geht über in die großzügigen Raumstrukturen des Neubaus. Ein Innenhof lässt viel Licht in die Büroräume und den Leseraum der Bibliothek fallen. Die insgesamt fast 1.000 Quadratmeter neue Fläche werden nicht nur für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. Im Neubau sollen auch die Büros und Seminarräume einer Stiftungsprofessur für die jüdische Geschichte Frankens untergebracht werden, die die Universität Erlangen gründen will. Gleichzeitig wird mit dem Neubau Raum für ein von der Museumsleiterin Daniela Eisenstein lange geplantes Learning Center geschaffen, mit dem die museumspädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Franken verstärkt werden soll. Schon nächstes Jahr soll mit dem 2,5 Millionen Euro teuren Bau begonnen werden, für Ende 2010 ist die Eröffnung geplant.

Capri

G7 warnen Israel und Iran vor Eskalation

Der Iran wird aufgefordert auf, die Unterstützung der Terrororganisation Hamas zu beenden

 19.04.2024

Frankfurt am Main

Angriff Israels auf Iran belastet Aktienmarkt

Der Leitindex Dax sackte gleich zu Beginn des Handelstages ab

 19.04.2024

Jerusalem

Baerbock trifft Premier Netanjahu und Präsident Herzog

 17.04.2024

Israel

Omer und ich

Ich habe einen neuen Mitbewohner, einen neuen Freund. Omer Shem Tov ist bei mir eingezogen. Er hat wunderschöne Augen, blaugrün und gutmütig, während ich derzeit schlecht schlafe, schließt er sie nie

von Gabriella Meros  15.04.2024

Naher Osten

G7 verurteilen Angriff auf Israel

Die sieben großen Industriestaaten hatten am Sonntag ein Treffen einberufen

 14.04.2024

Berlin

Zentralrat der Juden ruft Deutschland und die EU zu einer harten Position gegenüber Iran auf

Zentralrat hat den Großangriff Irans auf Israel mit aller Schärfe verurteilt

 14.04.2024

Rechtsextremismus

Zentralrat: »AfD-Funktionäre müssen immer wieder mit ihren radikalen Ansichten konfrontiert werden«

Zentralratspräsident Josef Schuster äußert sich zum TV-Duell

 12.04.2024

NRW

Haftbefehl gegen drei Jugendliche wegen Terrorverdachts

Sie werden verdächtigt, einen islamistisch motivierten Anschlag geplant zu haben

 12.04.2024

Halle

Anklage gegen Björn Höcke erweitert

Vor Gericht geht es um den Vorwurf der Volksverhetzung. Jetzt sogar um zwei Fälle

 12.04.2024