Purim

Esther, Amy und die Kuh

Es war nicht das Jahr der Amy Winehouse. Immer wieder Alkohol und Drogen. Und doch: Amy ist in. Zumindest bei israelischen Teenagern – wenn auch nur an Pu-
rim. Es ist nicht nur ihr herausragendes Talent oder die Tatsache, dass sie Jüdin ist, sondern vor allem ihr extravagantes Aussehen, das die Mädchenherzen höher-schlagen lässt.
Gaya Ben-Horusch ist 14 und überlegt schon seit Wochen, wo sie die nötigen Utensilien für den ultimativen Amy-Look herbekommt. »Miniröcke und Oberteile sind kein Problem, die habe ich zuhauf im Schrank, Make-up auch. Aber die Haare …«. Während sie das sagt, rauft sie sich ihre hellbraune Lockenmähne. Pechschwarz und hochgetürmt müssen sie sein.
Neben der Winehouse ist eine andere Frau der Hit – immer noch und immer wieder. »Die Drei- bis Sechsjährigen möchten am liebsten Königin Esther sein«, weiß Schlomi Gabai vom Spielzeugladen in Pardes Channa, der momentan von Kostümen aus 100 Prozent Polyacryl, Gummischwertern und Glitzerperücken überquillt. Von der Decke baumeln Prinzessinnenkleider, Arztkittel, Ninja-Turtle-Anzüge, Soldaten- und Polizistenuniformen im Miniformat. Patriotismus wird auch im jüdischen Karneval großgeschrieben.
Jeden Nachmittag schieben sich Eltern und ihre Sprösslinge durch die übervollen Gänge, es wird anprobiert, geneckt und gelacht. »Purim ist der beste Feiertag«, sagt eine Fünfjährige, die sich gerade in einem lilafarbenen Rüschenkleid vor dem Spiegel dreht. »Es ist der Klassiker«, weiß Gabai und zeigt auf seine winzige Kundin. »Die kleinen Mädchen mögen es, eine Prinzessin zu sein und sich richtig aufzurüschen. Wenn es noch dazu eine ist, die Juden gerettet hat, umso besser.«
Ein anderes Kostüm, in diesem Jahr zum Favoriten vieler Purim-Fans erkoren, ist schwarz-weiß gefleckt. »Muh« muss der Träger einer Kuh aus knisterndem Plastikfell schon selbst machen, aber ansonst ist alles inklusive: von den Hörnern bis zum prallen Euter in Pink. Sabine Brandes

Gemeindebarometer

So geht es uns

Eine Umfrage des Zentralrats zeigt, wie sich Jüdinnen und Juden fühlen - und was ihnen wichtiger geworden ist

von Christine Schmitt  03.12.2024

Nahost

Waffenruhe scheint zu halten

Die Lage am Freitagmorgen

 29.11.2024

Berlin

Polizei bei Maccabi-Spiel mit 1500 Beamten im Einsatz

Aus Sorge vor Protesten und Ausschreitungen wird das Spiel von Maccabi Tel Aviv in Berlin massiv geschützt

 28.11.2024

Krefeld

Sieben Stolpersteine gestohlen

Der Staatsschutz der örtlichen Polizei ermittelt

 28.11.2024

Berlin

Vor Maccabi-Spiel: Gefährderansprachen und Messerverbot

Das heutige Basketballspiel steht laut Senatorin Iris Spranger unter besonderem Schutz der Polizei

 28.11.2024

Berlin

CDU-Fraktionschef sieht Krise des Zusammenhalts

Dirk Stettner betont Bedeutung von Solidarität mit Judentum und Israel

 28.11.2024

Medienbericht

Waffenstillstand zwischen Israel und Hisbollah soll kommen

Laut »Jerusalem Post« soll dieser Mittwochfrüh um 10 Uhr in Kraft treten

 26.11.2024

Rechtsextremismus

Protest gegen rechts am Jahrestag des Potsdam-Treffens

Aufgerufen hatten die Jugendverbände von Grünen, SPD und Linken sowie »Omas gegen rechts«, »Fridays for Future« und weitere

 26.11.2024

Dresden

Nora Goldenbogen ist tot

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinden in Sachsen wurde 75 Jahre alt

 26.11.2024 Aktualisiert