Yechiel Lasri

»Es herrscht keine Panik«

Herr Bürgermeister, haben Sie mit den Raketen aus dem Gasastreifen auf Aschdod gerechnet?
lasri: Nein, zumindest nicht jetzt. Zwar wussten wir, dass es irgendwann so kommen könnte, trotzdem hat es uns überrascht. Vorbereitet waren wir aber schon lange. Die Sicherheitsmaßnahmen und die Koordination der verschiedenen Institutionen wie Feuerwehr, Magen David Adom, Krankenhäuser und der Stadtverwaltung sind von langer Hand geplant gewesen.

Wie hat sich das Leben in der Küstenstadt seit den ersten Einschlägen verändert?
lasri: Die gesamte Region im Süden versucht, trotz des Beschusses ein relativ normales Leben zu führen. Natürlich geht das nicht immer. Wenn es Alarm gibt, müssen zuerst die Vorgaben des Verteidigungsministeriums eingehalten werden. So sind momentan zum Beispiel Versammlungen in ungeschützten Räumen verboten. Es finden keine Gottesdienste in Synagogen statt, keine Veranstaltungen, und Schulunterricht gibt es, wenn überhaupt, nur in Schutzräumen. Alle müssen sich in der Nähe von Bunkern aufhalten. Die Menschen leben sehr eingeschränkt. Panik herrscht aber glücklicherweise nicht.

Glauben Sie, dass jetzt, nachdem die Raketen so weit reichen, auch bald Rischon Le’Zion oder sogar Tel Aviv getroffen werden können?
lasri: Die Hamas würde sicherlich irgendwann Rischon Le’Zion und Tel Aviv erreichen. Sie kommt immer weiter. Sollten sich die Dinge nicht ändern, ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis sie auch dorthin gelangt.

Meinen Sie, dass sich nach der Militäroperation in Gasa die Lage im Süden Israels entspannen wird?
lasri: Wir werden ausharren, bis die Operation beendet ist. Und selbst wenn alle Gradraketen auf Aschdod niedergehen sollten: Ich werde nicht zulassen, dass meine Stadt ein zweites Sderot wird. Wir hoffen natürlich sehr, dass die Operation die Situation der Städte und Dörfer im Süden verändert. Unsere Einwohner wollen wieder zur Arbeit oder einkaufen gehen. Und die Kinder sollen zur Schule. Niemand hier will Krieg. Wir alle möchten ein ganz normales Leben führen.

Mit dem Bürgermeister der israelischen Küstenstadt Aschdod sprach Sabine Brandes.

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