Gelsenkirchen

Ein neues Haus

Ein neues Haus

Gelsenkirchener Gemeinde feierte Richtfest

von Tobias Ertmer

Er hat Form angenommen, der imposante Rohbau an der Gildenstraße in der Gelsenkirchener Altstadt. Nach etwa achtmonatiger Bauzeit konnte die jüdische Gemeinde mit ihren 450 Mitgliedern in der vergangenen Woche Richtfest für ihre neue Synagoge feiern. Sie hatten sich den Jom Haazmaut ausgesucht, den israelischen Un-
abhängigkeitstag.
Doch der Tod Paul Spiegels sel. A. überschattete den Freudentag. »Während wir hier Richtfest feiern, wird die Beisetzung vorbereitet«, sagte »Bauherrin« Judith Neuwald-Tasbach tief bewegt. Am 9. November 2004 hatte Paul Spiegel an der Grundsteinlegung für die neue Synagoge teilgenommen. Und im Herbst dieses Jahres sollte der Zentralratspräsident die Eröffnungsrede halten. Im Sinne Paul Spiegels müsse man lernen, sich nicht mehr im Verborgenen zu bewegen, sagte Neuwald-Tasbach. »Wir müssen uns öffnen. Nur was man nicht kennt, erweckt Mißtrauen.«
Diesen Wunsch der Gemeinde nach Öffnung und intensivem Austausch mit Nichtjuden spiegelt auch die neue Synagoge wider: Im Eingangsbereich heißt ein großer Platz die Gäste willkommen. Der Gemeindesaal im Erdgeschoß ist ebenso lichtdurchflutet wie der Betraum im ersten Obergeschoß. Und von der Dachterrasse mit Kinderspielplatz, die bis November begrünt werden soll, blickt man auf die benachbarte Grundschule, einen Kindergarten und auf die Gelsenkirchener Altstadt.
Oberbürgermeister Frank Baranowski hieß zum Richtfest die jüdische Gemeinde »willkommen, zurück am alten Platz«. Am selben Standort hatten Gelsenkirchener Bürger unter Führung von Nazihorden am 9. November 1938 das alte jüdische Gotteshaus in Schutt und Asche gelegt. Nordrhein-Westfalens Bauminister Oliver Wittke lobte das Engagement des Fördervereins und der vielen Bürger der Stadt: »Es ist ein ganz wichtiges Symbol, dieses Gotteshaus auferstehen zu lassen. Es ist ein Zeichen für die Zukunft von Juden in Deutschland und für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Dies ist ein Tag der Freude, ein Tag der Hoffnung und ein Tag der Zukunft.«
Mehr als 200 Besucher machten sich ein eigenes Bild von dem neuen Gemeindezentrum, in dem auch Verwaltungsräume und vier Wohnungen vorgesehen sind. Der Vorsitzende der Gemeinde, Fawek Ostrowiecki, appellierte an die Gäste, sich weiter für den Synagogenbau einzusetzen: »Wir haben schon viel geschafft, aber das reicht noch nicht.« Der Förderverein, der einen Scheck über 30.000 Euro an die Gemeinde übergab, ist weiter auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Einen Anfang machte der Vorstand der örtlichen Sparkasse mit einer Spende von 5.000 Euro. Mitte November soll der erste Gottesdienst gefeiert werden.

Berlin

Bundestagspräsidentin will Angehörige israelischer Geiseln treffen

In dieser Woche sind Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln in Berlin. Am Dienstag kommt Bundestagspräsidentin Klöckner mit ihnen zusammen. Sie formuliert im Vorfeld klare Erwartungen

 07.07.2025

Magdeburg

Batiashvili und Levit mit Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet

Der Kaiser-Otto-Preis ist die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 anlässlich des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen. In diesem Jahr ging er an zwei Künstler, die sich gesellschaftlich engagieren

von Oliver Gierens  03.07.2025

Israel

Gideon Saar: Mehrheit der Regierung will Gaza-Deal

Israels rechtsextreme Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich möchten einen neuen Gaza-Deal verhindern. Laut Außenminister Saar sind die meisten Regierungsmitglieder aber anderer Ansicht

 02.07.2025

Politik

Dobrindt in Israel - Treffen mit Netanjahu geplant

Innenminister: »Ich will zeigen, dass wir Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.«

 28.06.2025

Berlin

Frei informiert die Fraktionschefs über Lage in Nahost

Die Bundesregierung ist nach dem US-Angriff auf den Iran im Krisenmodus. Am Vormittag findet ein Informationsgespräch im Kanzleramt statt, an dem auch die rechtsextremistische AfD teilnimmt

 23.06.2025

Ethik

Zentralrat will sich für Schächten auf europäischer Ebene einsetzen

In manchen Ländern und Regionen Europas ist das Schächten verboten

 22.06.2025

Iran-Krieg

Steinmeier sieht noch Chancen für Diplomatie

Für Diplomatie ist im nahen Osten derzeit kein Raum. Das muss aus Sicht von Bundespräsident Steinmeier aber nicht so bleiben

 18.06.2025

Krieg

Jerusalem warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen

In bestimmten Gebieten des Irans stehen offensichtlich neue Angriffe bevor. Israels Militär ruft die iranische Bevölkerung zur Evakuierung auf

 15.06.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 12. Juni bis zum 18. Juni

 11.06.2025