Jahrestage

Die Erinnerung bleibt

Der 71. Jahrestag des Novemberpogroms rückt angesichts des Mauerfalls vor 20 Jahren vielerorts in den Hintergrund. Für Juden standen und stehen die Ereignisse um den 9. November 1938 jedoch weiter im Vordergrund. Mit Zeitzeugengesprächen, Diskussionen, Stadtführungen und Gedenkstunden erinnern sie an den Be-
ginn der systematischen Judenverfolgung.
Mit einem Gedenkgottesdienst eröffnet Usingen den Erinnerungsreigen. Am 7. November um 16 Uhr lädt die Hugenottenkirche am Alten Marktplatz 23 ein. Die Domstadt Köln bittet vom 7. auf den 8. November zu einer Langen Nacht der Kölner Museen. Gezeigt wird unter anderem im NS-Dokumentationszentrum, EL-DE-Haus, die Ausstellung: »Von wegen Heilige Nacht«, wie das christliche Fest für die NS-Rassenideologie missbraucht wurde.
Mit Prosa und Lyrik von Heinrich Heine gedenkt das Kleine jüdische Lehrhaus Bonn am selben Tag unter dem Motto »Mein Schwert ist meine Feder«, ab 16 Uhr der Verfolgung der Juden. Mahn- und Gedenkstätte, Stadt und jüdische Gemeinde in Düsseldorf laden zu einem Zeitzeugengespräch und einem Stadtrundgang ein. Der Rundgang auf den Spuren der Familie Katzenstein beginnt um 18 Uhr an der Ecke Aders-/Friedrichstraße. Die Jüdische Gemeinde Hamburg begrüßt ihre Gäste im Gemeindezentrum, Grindelhof 30, ab 15 Uhr. Der Gemeindevorstand bittet am Sonntag zu einem stillen Gedenken. Die Gebete spricht Kantor Arieh Gelber.
Am 9. November gestaltet Ulrike Migdal Szenen mit Briefen, Liedern und Gedichten aus Ilse Webers Buch Wann wohl das Leid ein Ende hat. Beginn ist in der Celler Synagoge, Im Kreise 24, um 19 Uhr. Stadt, jüdische Gemeinde und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt laden ab 15 Uhr am Montag zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in die Gedenkstätte der Liberalen Synagoge, Klinikum Darmstadt, Eingang Friedrichstraße ein.
Das Polizeipräsidium Düsseldorf, eröffnet am Montag um 16 Uhr die Ausstellung über das Novemberpogrom 1938 in der Stadt. In Hannover beginnt um 10 Uhr eine Trauerfeier in der Alten Predigthalle auf dem jüdischen Friedhof, An der Strangriede 55. Gestaltet wird sie von der Bundeswehr und der jüdischen Gemeinde.
In Greifswald treffen sich am 9. November Bürger um 13 Uhr an der Tafel zur Erinnerung an die Jüdische Gemeinde in der Mühlenstraße. Um 19.30 Uhr hält Stephan Linck im Pommerschen Landesmuseum den Vortrag: »Schritte einer Mittäterschaft. Die evangelische Kirche und die Judenverfolgung im Nationalsozialismus«.
Die Jüdische Gemeinde Kassel erinnert am 71. Jahrestag um 13.30 Uhr auf dem jüdischen Friedhof, Fasanenweg an das Novem-
berpogrom. Um 18 Uhr lädt die Gemeinde zu einem ökumenischen Gedenken in die Synagoge, Bremer Straße 3, ein.
Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster hat die Schirmherrschaft der Ge-
denkfeier seiner Stadt übernommen. Im Großen Sitzungssaal des Rathauses lädt er ab 19 Uhr zur Stunde der Besinnung. Ute Larsen, Ruben Pfitzenmaier und Simeon Reusch zeigen ihre Collage: »Ich versuche, es mir vorzustellen …« Die Stadt Neu-Isenburg gedenkt am 10. November um 19 Uhr am Mahnmal des Rathauses, Hugenottenallee 53, der NS-Opfer. Heide Sobotka

Kommentar

Die europäische Iran-Politik braucht eine Zeitenwende

Die Chancen, das Mullah-Regime zu schwächen und damit den Nahen Osten zu stabilisieren, sind mit der Präsidentschaft Donald Trumps gestiegen

von Remko Leemhuis  22.01.2025

Israel

Regierung will Geisel-Deal am Nachmittag bestätigen

Nach einem vorherigen Plan hätte die Bestätigung erst nach dem Schabbat erfolgen sollen

 17.01.2025

Berlin

Deutscher Appell an Israel und die Hamas

Das Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen ist noch nicht in trockenen Tüchern. Deutschland ruft beide Seiten eindringlich zur Zustimmung auf

 17.01.2025

Israel

Sicherheitskabinett beginnt Sitzung zu Gaza-Deal

Voraussichtlich am Samstagabend muss noch die Regierung zustimmen

 17.01.2025

Augsburg/Erfurt/Berlin

Auszeichnungen für Engagement gegen Rechtsextremismus

Mit dem Preis »Das unerschrockene Wort« ehren die deutschen Lutherstädte Menschen mit Zivilcourage. Diesmal geht er an zwei Männer, die angegriffen werden, weil sie sich gegen den Rechtsruck lehnen

 17.01.2025

Nahost

Milliarden für Wiederaufbau des Gesundheitssektors benötigt

Aufgrund des von der Hamas begonnenen Krieges ist offenbar jedes Krankenhaus in Gaza zerstört oder beschädigt worden. Ein Wiederaufbau wird laut der WHO teurer

 17.01.2025

Nahost

Israel: »harte Verhandlungen« in Katar über wichtiges Detail

Israels Präsident erwartet dennoch, dass der Streitpunkt bald geklärt sein wird

 16.01.2025

Italien

»Immunitäten müssen respektiert werden«

Auch in Italien ist Israels Regierungschef Netanjahu laut Außenminister Tajani trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs nach wie vor willkommen

 16.01.2025

Brüssel

EU-Kommission kündigt weitere 120 Millionen Euro für Gaza an

Ein diskutiertes Waffenstillstandsabkommen macht Menschen im Nahen Osten Hoffnung - doch noch immer gibt es viel Leid. Ursula von der Leyen schnürt ein neues Hilfspaket

 16.01.2025