Fred Zinnemann

Der High-Noon-Mann

von Wilhelm Roth

Drei Banditen warten an einer kleinen Bahnstation im amerikanischen Westen in der Mittagshitze auf ihren Chef, der aus dem Knast entlassen wurde. Der Sheriff, im Stich gelassen von allen, tritt auf der leeren, staubigen Straße den Banditen allein entgegen. Zwölf Uhr mittags ist einer der berühmtesten Western. Gedreht hat ihn Fred Zinnemann, der am 29. April 100 Jahre alt geworden wäre.
Ein Jahr nach High Noon, drehte Zinnemann Verdammt in alle Ewigkeit (1953), eine Geschichte aus der US-Armee, die mit dem japanischen Angriff auf den amerikanischen Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii 1941 endet. Zu dieser Zeit hat er schon ein bewegtes Leben hinter sich.
Der Sohn einer jüdischen Familie wurde am 29. April 1907 als Alfred Zinnemann in Wien geboren. Schon in seiner Jugend war er mit Billy Wilder befreundet, der Jahrzehnte später ebenfalls ein berühmter Hollywood-Regisseur wurde. Ursprünglich wollte Zinnemann Musiker werden, aber dann faszinierte ihn der Film mehr, und er ging 1928 als Kameraassistent nach Berlin. 1929 war er an »Menschen am Sonntag«, beteiligt, einem halbdokumentarischen Film, der das Leben junger Menschen in der Metropole Ende der 20er Jahre schildert. Daran beteiligt waren auch Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer, Billy Wilder, Eugen Schüfftan – bis auf den Kameramann Schüfftan, waren sie alle Anfänger. Noch im selben Jahr reiste Zinnemann weiter in die USA und kam damit einer erzwungenen Emigration zuvor. Viele seiner Verwandten wurden in den Nazi-Vernichtungslagern ermordet. 1936 wurde Zinnemann amerikanischer Staatsbürger. In Hollywood arbeitete er sich vom Assistenten, Cutter und Kurzfilmregisseur empor. In seinem Spielfilm Das siebte Kreuz (1944) nach dem Roman von Anna Seghers zeigte er zum ersten Mal seine Handschrift. Es ist die Geschichte eines Widerstandskämpfers im »Dritten Reich« mit Spencer Tracy in der Hauptrolle. Oft nimmt Zinnemann Themen der Zeitgeschichte auf, zeigt Menschen, die sich in schwierigen Situationen bewähren müssen. Die Protagonisten sind fast immer Stars, denn Zinnemann wollte mit seinen anspruchsvollen Themen das große Publikum erreichen. Er drehte mit Gary Cooper, Burt Lancaster, Frank Sinatra, Deborah Kerr und Audrey Hepburn, machte Marlon Brando berühmt. Fred Zinnemann starb am 14. März 1997 in London als einer der angesehensten Hollywood-Regisseure. Er gewann zwei Regie-Oscars.

Diplomatie

Bundesaußenministerin verlangt mehr Hilfe für Gaza

Annalena Baerbock besucht den Grenzübergang Kerem Schalom

von Sabine Brandes  26.03.2024

Berlin

Unveränderte Sicherheitseinschätzung nach Moskauer Anschlag

Die Bedrohung sei bereits zuvor hoch gewesen, heißt es im Innenministerium

 25.03.2024

Berlin

Deutlich mehr Fälle von Hasskriminalität

Hetze nimmt zu - vor allem im Netz. Dies sagt die Staatsanwaltschaft

 25.03.2024

Fernsehen

»Igor Levit - No Fear«: Mehr als ein Musikfilm

Das dokumentarische Porträt des charismatischen Pianisten läuft am Sonntag auf ARTE

 22.03.2024

Neuerscheinung

Die postkoloniale Endlösung

JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel schreibt in »Deutsche Lebenslügen« über die gefährliche Allianz von linken und muslimischen Judenhassern. Ein exklusiver Buchauszug

 21.03.2024

Soziale Medien

Plattform X entsperrt Konto von Identitärer Bewegung

Seit der Übernahme durch Elon Musk dürfen Extremisten wieder posten

 21.03.2024

Fussball

Schafft Israel noch die EM-Qualifikation?

Das Team aus Israel trifft am Abend auf Island

 21.03.2024

Hamburg

Millionen-Förderung für KZ-Gedenkstätte

KZ Neuengamme wurde von 1938 bis 1945 betrieben und hatte mindestens 86 Außenlager

 20.03.2024

Runder Geburtstag

Zwischen Sorge und Glück

Josef Schuster wird am Mittwoch 70 Jahre alt

von Cordula Dieckmann  20.03.2024