Initiative 27. Januar

Das Ende der Gleichgültigkeit

von Miryam Gümbel

»Ein ganzes Volk wurde systematisch ausgerottet. Es war eine Zeit, die die Welt zuvor noch nicht kannte und auch nie wieder kennen darf.« Dieses Zitat stammt von dem Schoa-Überlebenden Isak Wasserstein. Aus seinen Erinnerungen hatte Irina Lipshic von der Initiative 27. Januar bei der Gedenkstunde am Vorabend des Holocaust-Gedenktages im Senatssaal des Bayerischen Landtags vorgetragen. Unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsidentin Barbara Stamm hatten diese Initiative in Zusammenarbeit mit der »Stop the bomb« Kampagne dazu eingeladen.
Es sprachen Staatssekretär a. D. Klaus Faber vom Koordinierungsrat deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus, Nathan Kalmanowicz vom Zentralrat der Juden in Deutschland sowie Harald Eckert von der Initiative 27. Januar. In seiner Grußbotschaft hatte Landesbischof Johannes Friedrich den Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel zitiert: »Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. Das Gegenteil von Hoffnung ist nicht Verzweiflung, das Gegenteil von Erinnerung und Gedächtnis nicht Vergessen, es ist wiederum Gleichgültigkeit.« Die Mitglieder der Initiative 27. Januar hätten es sich zur Aufgabe gemacht, der Gleichgültigkeit zu wehren. Gerade wenn, so der Landesbischof weiter, »rechtsradikales Gedankengut wieder erstarkt und auf unerträgliche Weise der Täter gedacht wird, ist es geboten, an die unzähligen Opfer des Holocausts zu erinnern.«
Die Mahnung, der Gleichgültigkeit zu widerstehen, beschränkte sich an diesem Abend jedoch nicht auf die Vergangenheit. Mit dem Gedenken an den Holocaust und Sorge um die Überlebenden müsse auch Wachsamkeit im Blick auf die Ereignisse unserer Tage verbunden sein, betonte Klaus Faber. Er erinnerte in seinem Vortrag an Auschwitz und den Warschauer Ghetto-Aufstand. Als eine der Schlussfolgerungen für das Heute sprach er ein NPD-Verbot ebenso an wie die Problematik der antisemitischen Agitation der Islamischen Republik Iran sowie von Hisbollah und Hamas.
Auf die Gefährdung insbesondere durch den Iran gingen die Vorträge von Harald Eckert und Nathan Kalmanovicz ein. Letzterer ging sowohl auf die über Jahrtausende unbelastete Geschichte zwischen Persien und dem jüdischen Volk ein. Er führte aber auch klar die Gefährdungspotenziale des Iran unter Ahmadinedschad und dessen Atomprogramm auf. Bereits Pfarrer Rudolf Kutschera hatte in seiner Einführung den Bogen vom Buch Esther und dem Leiden des jüdischen Volkes unter dem persischen Herrscher Haman zu der Schoa gezogen. Kalmanowicz führte dies ins Heute weiter und betonte die enge Verbindung zwischen Iran und Hamas: »Neuesten Geheimdiensteinschätzungen zufolge unternimmt der Iran bereits Anstrengungen zur Wiederaufstockung des Raketenarsenals der Hamas im Gasa-Streifen. Es wird befürchtet, dass die Terrororganisation nun versucht Raketen zu schmuggeln, die eine Reichweite von bis zu 70 km haben, so dass diese auch Tel Aviv treffen könnten. Dies bedeutet auch den Export der iranischen Version des radikalen Islam in anderen Staaten, insbesondere Ägypten, wodurch ein Standbein im Herzen der sunnitischen Welt geschaffen wird.
Und er appellierte an ein Ende der Gleichgültigkeit: »Die Frage bleibt, wie lange die Weltgemeinschaft noch ernsthaft zuschauen will, wie der Iran und Syrien Waffen an islamistische Terrororganisationen liefern? Es braucht wieder mutige und gute Menschen, die intelligent genug sind, der Propaganda der Hamas nicht blind zu vertrauen. Wir brauchen mutige Menschen, die gegen die atomare Aufrüstung des Iran öffentlich protestieren. Israel ist das primäre Ziel, das der Vernichtung der Hamas preisgegeben ist. Der Westen und somit unser Abendland sind das nächste Zerstörungsziel.«

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