Der frühere britische Außenminister William Hague hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu angesichts der politischen Krise in dem Land den Rücktritt nahegelegt. »Die beste Lösung wäre absolut, wenn Netanjahu zurückträte und eine neue Regierung gebildet würde«, sagte der frühere Chef der britischen Konservativen dem Sender Times Radio am Dienstag.
Netanjahu sei »kein Monster«, betonte Hague. Er habe seine Karriere als »sehr bedachter und glaubwürdiger Kerl« begonnen. Inzwischen sei er aber schon zu lange im politischen Geschäft und sei »einer der politischen Anführer, die wissen müssten, wann der Zeitpunkt zum Abschied gekommen ist«, so der Brite weiter.
Gleichgewicht Sich an die Macht zu klammern, habe den israelischen Premier zu einer sehr umstrittenen Figur und sehr abhängig von einigen rechtsextremen Parteien in Israel gemacht. »Und dann ist er ein Gefangener von deren Agenda geworden, nämlich das verfassungsmäßige Gleichgewicht in Israel zu kippen, in dem die Macht der Justiz beschnitten wird.«
Hague, der von 2010 bis 2014 Außenminister seines Landes war, lobte Israelis, die gegen die geplante Justizreform Netanjahus in den vergangenen Tagen und Wochen demonstrierten: »Allen Respekt für die Menschen in Israel, die sie sich so auflehnen gegen die Gefahr, dass ihre Demokratie für immer beschädigt wird.«